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IACM-Informationen vom 5. September 2015
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Erstmals wurde gerichtlich anerkannt, dass ein Schmerzpatient keine andere Alternative hatte, als sich mit Cannabis selbst zu behandeln. Der 36-jährige Andreas Thörn aus der Stadt Västerås wurde daher vom Amtsgericht Västmanland vom Vorwurf des illegalen Eigenanbaus von Cannabis im eigenen Zuhause freigesprochen. Er hatte Cannabis zur Linderung seiner Schmerzen, die vor etwa 20 Jahren nach einem Motorradunfall begannen, verwendet. Seit dieser Zeit sitzt er im Rollstuhl. Cannabis scheint das einzige Medikament zu sein, das ihm hilft. Herr Thörn hatte zuvor alle legalen Medikamente ohne jeden Erfolg ausprobiert.
Das Urteil bedeutet, dass er etwa 100 g selbst angebautes Cannabis, das die Polizei beschlagnahmt hatte, zurückerhält. Dies ist bisher einmalig für Schweden, das eines der strengsten Drogengesetze in der westlichen Welt hat. Selbst für den einfachen Konsum beträgt die maximale Gefängnisstrafe sechs Monate. Die einzigen erlaubten Medikamente auf Cannabisbasis sind Sativex und THC (Marinol). Aber es ist sehr schwer, daran zu kommen, und Patienten müssen sie selbst bezahlen, was zu enormen Ausgaben für die Patienten führt.
Kurzmeldungen
Wissenschaft — Die Genetik von Hanf ähnelt mehr der von Cannabis indica als der von Cannabis sativa
Wissenschaftler zeigten, dass die Sortennamen für Cannabis keine sinnvolle genetische Identität widerspiegeln. Sie zeigten zudem, dass Hanf genetisch eher Cannabis indica-Sorten als Sativa-Sorten ähnelt.
Agrarwissenschaftliche Fakultät, Dalhousie-Universität, Truro, Kanada.
Sawler J, et al. PLoS One. 2015;10(8):e0133292
Wissenschaft/Tier — Die Aktivierung des CB2-Rezeptors könnte nützlich bei Übergewicht sein
Ein synthetisches Cannabinoid (HU308), das nur an den CB2-Rezeptor bindet, reduzierte die Entzündung bei übergewichtigen Mäusen, ohne die Gewichtszunahme zu beeinflussen. Die Autoren folgerten, dass "CB2-Agonisten die gegen Übergewicht gerichtete Signalgebung verstärken könnten".
Institut für klinische Pharmakologie, Universitätskliniken der Goethe-Universität, Frankfurt, Deutschland.
Schmitz K, et al. Int J Obes (Lond), 25. August 2015 [Im Druck]
Wissenschaft/Tier — Endocannabinoide hemmen Übelkeit
Ein Hemmer der Fettsäureamidhydrolase (FAAH) reduzierte die akute Übelkeit und die antizipatorische Übelkeit bei Ratten durch zwei Mechanismen: Die Aktivierung des PPAR-alpha-Rezeptors sowie des CB1-Rezeptors. Da FAAH für den Abbau des Endocannabinoids Anandamid verantwortlich ist, führt die Hemmung dieses Enzyms zu einer Zunahme der Konzentration dieses Endocannabinoids.
Universität von Guelph, Kanada.
Rock EM, et al. Psychopharmacology (Berl), 23. August 2015 [Im Druck]
Wissenschaft/Tier — Die Aktivierung des CB1-Rezeptors ist nützlich bei einem Schlaganfall
Ein synthetischer Agonist am CB1-Rezeptor (ACEA) verbesserte die Erholung von Nervenzellen nach einem Schlaganfall bei Mäusen. Die Forscher schrieben, dass ihre "Ergebnisse nahe legen, dass der CB1R beim Überleben von Neuronen und der Regulierung des Nervenschutzes während einer fokalen Ischämie des Gehirns bei Mäusen beteiligt ist".
Medizinische Fakultät, Universität von Buenos Aires, Argentinien.
Facultad de Medicina, Universidad de Buenos Aires, Argentina.
Caltana L, et al. J Neurochem, 22. August 2015 [im Druck]
Wissenschaft/Tier — Das Endocannabinoid 2-AG entspannt Blutgefäße
Neue Daten legen nahe, dass das Endocannabinoid 2-AG direkt den Typ 4 des Vanilloid-Rezeptors (TRPV4) im Endothel von Blutgefäßen aktiviert, was zum Teil zu der entspannenden Reaktion auf 2-AG beiträgt. "Allerdings ist die funktionale Rolle des TRPV4 erheblich von der Region der Gefäße abhängig", schrieben die Forscher.
Institut für kardiovaskuläre und Zellwissenschaften, St. Georgs Universität von London, Großbritannien.