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IACM-Informationen vom 30. September 2000
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IACM — Grundsätze und Strukturen der IACM
Beim ersten informellen Treffen der IACM in Wolfsburg am 16. September stellte der Vorstand Grundsätze der IACM vor. Es ist beabsichtigt einen Beirat und eine Patientenvertretung einzurichten.
Die Grundsätze der IACM, die im Vorfeld des Treffens bei der Biorohstoff Hanf diskutiert worden waren, sind:
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##Die IACM unterstützt die medizinische Verwendung einzelner Cannabinoide und natürlichen Cannabis.
##Im Zentrum der Arbeit der IACM steht die Verbesserung medizinischer Behandlungsmöglichkeiten.
##Die IACM befasst sich nicht mit anderen Verwendungen der Cannabispflanze.
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Der Beirat soll Wissenschaftler und andere bekannte Persönlichkeiten, die an der medizinischen Verwendung von Cannabis und den Cannabinoiden interessiert sind, umfassen. Darunter werden Antonio Zuardi (Brasilen), Raphael Mechoulam (Israel), Dave Pate (Niederlande), Robert Gorter (Deutschland), Tod Mikuriya (USA), Vinzenco di Marzo (Italien), Manuel Guzman (Spanien), Roger Pertwee (Großbritannien), Greg Chesher (Australien), Rik Musty (USA) und andere sein.
Zu den Personen, die an der Patientenvertretung interessiert sind, zählen Clare Hodges, Direktorin der "Alliance for Cannabis Therapeutics" (Großbritannien), und Al Byrne von "Patients out of Time" (USA).
Die IACM will nicht nur die Forschungsbemühungen fördern. Sie wird versuchen, die Behandlungsmöglichkeiten von Patienten, die von Cannabisprodukten profitieren können, auch durch andere Maßnahmen zu verbessern. Dazu zählt die Bereitstellung von Informationen in mehreren Sprachen, die Entwicklung von Stellungnahmen und die Förderung der politischen Diskussion.
Die nationalen Voraussetzungen und Diskussionslinien variieren weltweit sehr stark. Dies wurde auch bei dem Treffen am 16. September deutlich. Dr. Franjo Grotenhermen, Vorsitzender der IACM: "Es ist nicht sinnvoll, die Erfahrungen, die wir mit der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin im deutschen Sprachraum gemacht haben, einfach auf den internationalen Rahmen zu übertragen. Es braucht hier eine neue Arbeitsweise der Kooperation zwischen verschiedenen Initiativen, zwischen verschiedenen Ländern, zwischen Experten und Patienten, dis sich nur allmählich herausbilden kann. Wir wollen diesen Prozess fördern und dabei die unterschiedlichen Erfahrungen nutzten."
Kanada — Marihuana innerhalb eines Jahres vom Gesundheitsministerium erhältlich
Das Gesundheitsministerium wird innerhalb der nächsten ein bis zwei Monate einen offiziellen Cannabislieferanten auswählen. Die Verfügbarkeit wird dann davon abhängen "wie schnell es ihm dann möglich sein wird, die erste Ernte zu produzieren," erklärte Gesundheitsminister Allan Rock in einem Interview.
"Und innerhalb eines Jahres werden Sie es vom Gesundheitsministerium bekommen können, wenn Sie eine Ausnahmegenehmigung für die medizinische Verwendung erhalten haben. Es wird eine klare, konsistente Qualität aufweisen." Herr Rock erklärte, dass bisher kein Patient abgelehnt worden sei, dessen Antrag gezeigt hätte, dass er von Marihuana profitiere.
Während das Ministerium seine Versorgung entwickle, appellierte Minister Rock an die Polizei "umsichtig" beim Umgang mit Personen zu sein, die Marihuana an medizinische Nutzer abgeben.
"Heute in einem Jahr werden klinische Studien im vollen Gang sein und wir werden wissenschaftliche Beweise über die relative medizinische Bedeutung gerauchten Marihuanas bei der Linderung von Symptomen haben. (...) Möglicherweise wird der Tag kommen, an dem Marihuana in der Apotheke erhältlich ist."
(Quelle: National Post vom 25. September 2000)
USA — Patent für Cannabinoid-Pflaster
Die beiden Kalifornier Lawrence Brooke, Gründer des Unternehmens General Hydroponics, und Carl Herrmann haben am 5. September 2000 vom U.S. Patentamt ein Patent für ein "Cannabinoid-Pflaster und die Methode, Cannabis transdermal zu verabreichen" erhalten.
Das Pflaster soll Cannabisbestandteile in den Blutkreislauf transportieren. Das Patent besagt: "Die Struktur umfasst eine Deckschicht, die die chemischen Cannabisbestandteile enthält. Die chemischen Substanzen befinden sich in einem Film auf der Deckschicht oder in einem Hohlraum in der Deckschicht. Alternativ bildet eine Öffnung in einer Zwischenschicht, die auf der Deckschicht liegt, den Hohlraum. Das Pflaster wird so auf die Haut aufgebracht, dass sich die chemischen Cannabisinhaltsstoffe in Kontakt mit der Haut befinden."
"Wirksame gelartige oder flüssige Trägerstoffe für das Cannabis können Carbontetrachlorid sein, oder eine alkoholische Lösung von Harz und Pyrahexyl gemischt mit THC. Andere mögliche Trägerstoffe sind Tween 80 oder Petroläther. Auf jeden Fall sollte das Trägermaterial nicht mit Cannabis reagieren und ein leichtes Eindringen des Präparates in die Haut des Patienten ermöglichen."
In einem Test mit zwei Versuchspersonen wurden 0,2 Gramm Cannabisöl und etwa 0,02 Gramm DMSO eingesetzt. Das Pflaster wurde bei den beiden Versuchspersonen an der Unterseite des Handgelenks befestigt. Nach etwa zehn Minuten konnte die wohltuende Wirkung des Medikaments festgestellt werden. Die Wirkung hielt vier bis sechs Stunden an.
(Quelle: Persönliche Mitteilung von General Hydroponics, US-Patent Nr. 6.113.940)
Kurzmeldungen
USA
Ein Bericht der Arbeitsgruppe für medizinischen Marihuana in Maine, der am 27. September veröffentlicht wurde, schlägt Wege zur Verteilung von Cannabis an Kranke vor. Die Wähler in Maine nahmen im letzten November ein Referendum zur Legalisierung für bestimmte medizinische Verwendungen an. Der Bericht verlangt eine freiwillige Registrierung von Patienten und Betreuern ähnlich wie in Washington und Oregon. Dies würde ein Verteilungssystem schaffen, dass geeigneten Patienten den Anbau kleiner Marihuanamengen erlauben würde. Er verlangt zudem ein einziges gemeinnütziges Zentrum zum Verkauf von Marihuana an registrierte Patienten ähnliche der lokal erlaubten Marihuana-Kooperativen in Kalifornien. (Quelle: Associated Press vom 27. September 2000)
USA
Die medizinische Verwendung von Marihuana befindet sich auf dem November-Stimmzettel in Colorado und Nevada. Nevadas Wähler genehmigten bereits im Jahre 1998 mit 59 Prozent die medizinische Verwendung von Marihuana. Um dies jedoch gesetzlich wirksam werden zu lassen, wird ein zweites Ja am 7. November benötigt. Eine jüngste Umfrage vom "Las Vegas Review-Journal" ergab eine vermutete Wählerzustimmung von 63 Prozent für diese Maßnahme. Nach einer jüngsten Umfrage in Colorado von den "Denver Rocky Mountains News" ist dort mit einer Zustimmung von 71 Prozent der Wahlberechtigten zu rechnen. (Quelle: Associated Press vom 28. September 2000).
Großbritannien
Eine Multiple-Sklerose-Kranke wurde vom illegalen Cannabis-Besitz freigesprochen, nachdem sie vor Gericht ausgesagt hatte, dass sie die Droge benötige, um ihre Krankheitssymptome zu lindern. Die 36 Jahre alte Lezley Gibson aus Alston in Cumbria wurde als unschuldig erklärt. Während der viertägigen Verhandlung erfuhr die Jury, dass die Polizei im August des letzten Jahres bei einer Hausdurchsuchung acht Gramm Cannabis fand. (Quelle: PA News vom 28. September 2000)