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IACM-Informationen vom 3. November 2012
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USA â WĂ€hler in mehreren Staaten entscheiden am 6. November ĂŒber cannabisbezogene Themen
Am Tag der PrĂ€sidentschaftswahlen in den USA werden zwei Staaten â Arkansas und Massachusetts â darĂŒber entscheiden, ob Cannabis aus medizinischen GrĂŒnden verwendet werden darf, so wie es zuvor bereits 17 Staaten getan haben. Arkansas wĂ€re der erste sĂŒdliche Staat, der sich dieser Gruppe anschlieĂen wĂŒrde.
Washington, Oregon und Colorado könnten die Ersten werden, die den Freizeitkonsum von Cannabis legalisieren. Damit wĂŒrde es Erwachsenen erlaubt werden, unter staatlicher Kontrolle und Besteuerung kleine Cannabismengen zu besitzen. Der Vorschlag aus Oregon scheint zu scheitern, die GesetzesvorschlĂ€ge aus Washington und Colorado fĂŒhren jedoch in Meinungsumfragen.
Associated Press vom 30. Oktober 2012
Wissenschaft/Mensch â Hohe Dosen von oral eingenommenem THC verursachen eine schnelle Toleranz der subjektiven Wirkungen
GemÀà einer Studie am Nationalen Institut fĂŒr Drogenmissbrauch in Baltimore (USA) mit 13 gesunden Cannabiskonsumenten fĂŒhrten hohe Dosen von oralem THC ĂŒber einen Zeitraum von sechs Tagen zu einer schnellen Toleranzentwicklung der subjektiven Wirkungen. Die Teilnehmer erhielten alle 3.5 bis 6 Stunden 20 mg THC: 40 mg an Tag 1; 100 mg an den Tagen 2-4 und 120 mg an den Tagen 5 und 6.
Vom ersten zum zweiten Tag beschrieben die Probanden eine Zunahme der IntensitĂ€t des Rausches und dann einen Abfall an den Tagen 4 und 6. Die morgendliche THC-Dosis erhöhte die StĂ€rke des Rausches am Tag 2, aber hatte an den Tagen 4 und 6 nur noch einen geringen Einfluss. THC verringerte innerhalb der 6 Tage den Blutdruck mĂ€Ăig stark um 9 bis 10 mm Hg und erhöhte die Herzfrequenz um 9 bis 14 SchlĂ€ge pro Minute. Ab dem zweiten Tag schwankten die Plasma-THC-Konzentrationen zwischen 10 und 20 ng/ml, mit den niedrigsten Konzentrationen vor der ersten Einnahme am Morgen. Die Autorenstellten fest, dass es âbei oraler Einnahme von THC ârund um die Uhrâ ĂŒber einen Zeitraum von 6 Tagen hinsichtlich des subjektiven Rausches zu einer Toleranzbildung kommt, nicht jedoch hinsichtlich der kardiovaskulĂ€ren Wirkungenâ.
Wissenschaft/Mensch â Cannabidiol reduziert Symptome des Cannabisentzugs in einem Fallbericht
In einer Studie der medizinischen FakultĂ€t RibeirĂŁo Preto der UniversitĂ€t von SĂŁo Paulo (Brasilien) profitierte eine 19-jĂ€hrige Frau mit Entzugssymptomen nach Beendigung ihres Cannabiskonsums von einer Behandlung mit Cannabidiol (CBD). Die Beendigung eines starken Cannabiskonsums fĂŒhrt oft zu Symptomen wie Schlaflosigkeit, Appetitverlust und Reizbarkeit. Es wird davon ausgegangen, dass die Entwicklung einer Toleranz auf Cannabis sowie Entzugssymptome das Ergebnis einer reduzierten Ansprechbarkeit von CB1-Rezeptoren auf THC ist.
Dieser Bericht beschreibt den Fall einer 19-jÀhrigen Frau mit Cannabis-Entzugssymptomen, die 10 Tage lang mit CBD behandelt wurde. Die tÀgliche Beurteilung der Symptome wies das Ausbleiben relevanter Entzugssymptome, von Angst und anderen Symptomen wÀhrend der Behandlung nach. Die Autoren folgerten, dass "CBD wirksam bei der Behandlung des Cannabis-Entzugssyndroms sein kann".
Kurzmeldungen
USA â Ărzte, die medizinischen Cannabis verwenden, dĂŒrfen in Colorado nicht mehr praktizieren
Ărzte, die legal Cannabis fĂŒr medizinische Zwecke verwenden, um ihre eigenen Erkrankungen, wie beispielsweise chronische Schmerzen oder Ăbelkeit, zu behandeln, werden nach einer Richtlinie des Gesundheitsprogramms fĂŒr Ărzte in Colorado im Staat Colorado als nicht sicher zur AusĂŒbung ihres Berufs betrachtet. âWir haben einen konservativen Standpunkt eingenommenâ, erklĂ€rte Dr. Doris Gundersen, Medizinische Direktorin des Gesundheitsprogramms fĂŒr Ărzte in Colorado. âWir wollen ihnen nicht die Behandlung verweigern (âŠ), aber solange sie ihn brauchen oder bessere Wege haben, um mit der damit einhergehenden BeeintrĂ€chtigung umzugehen, können sie nicht praktizieren.â Sie erklĂ€rte, dass Colorado der erste Staat ist, der solch eine Richtlinie einfĂŒhrt. Dies bedeutet die EinfĂŒhrung eines Berufsverbots fĂŒr bestimmte Ărzte mit chronischen Erkrankungen aufgrund einer legalen Behandlung.
Medscape Today vom 25. Oktober 2012
Holland â Die Regierung entscheidet, keine Mitgliedskarten fĂŒr Coffee-Shops einzufĂŒhren
Die neue Regierungskoalition hat PlĂ€ne fĂŒr einen nationalen "Wietpas" fallen gelassen. Dieser sollte nur fĂŒr Personen mit Wohnsitz in den Niederlanden gelten und hĂ€tte Touristen effektiv aus den Cannabis-CafĂ©s verbannt. Allerdings können die StĂ€dte nach dem vorlĂ€ufigen, kĂŒrzlich veröffentlichten Koalitionsvertrag darĂŒber entscheiden, wie streng sie mit AuslĂ€ndern verfahren. Der Vertrag sieht vor, dass er wĂŒnscht, nur NiederlĂ€nder mögen Zugang zu Cannabis-CafĂ©s haben, ĂŒberlĂ€sst den StĂ€dten allerdings die DurchfĂŒhrung. Amsterdam ist gegen das Verbot, das den Tourismus beeintrĂ€chtigen wĂŒrde.
Associated Press vom 30. Oktober 2012
Wissenschaft/Tier â CBD reduziert die kognitive BeeintrĂ€chtigung nach einer bakteriellen Meningitis
In einer Studie mit erwachsenen Ratten, die an einer durch das Bakterium Streptococcus pneumoniae verursachten Meningitis litten, beugten tĂ€gliche Injektionen mit CBD ĂŒber einen Zeitraum von 9 Tagen einer BeeintrĂ€chtigung des GedĂ€chtnisses vor und reduzierten EntzĂŒndungszeichen.
Universidade do Extremo Sul Catarinense, CriciĂșma, Brasilien.
Barichello T, et al. Eur J Pharmacol, 16. Oktober 2012 [im Druck]
Wissenschaft/Mensch â VerĂ€nderungen des Endocannabinoidsystems von Spermien von unfruchtbaren MĂ€nnern
Forscher verglichen das Endocannabinoidsystem von fruchtbaren und unfruchtbaren MĂ€nnern. Sie fanden eine deutliche Reduzierung der Endocannabinoide AEA (Anandamid) und 2-AG (2-Arachidonylglycerol) im Seminalplasma unfruchtbarer MĂ€nner. Das Seminarplasma ist die FlĂŒssigkeit, die von den mĂ€nnlichen SexualdrĂŒsen abgegeben werden und in der die Spermien schwimmen.
Medizinische FakultĂ€t, Zentrum fĂŒr öffentliche Gesundheit, Queen's UniversitĂ€t Belfast, GroĂbritannien.