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IACM-Informationen vom 29. Juni 2013

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Wissenschaft/Tier — THC blockiert Blutungen und Entzündungen des Magens, die durch Schmerzmittel wie Diclofenac verursacht werden

Moderate THC-Dosen sind in der Lage, die Blutungen und die Entzündung des Magens zu reduzieren, die durch NSAIDs (nichtsteroidale Entzündungshemmer) verursacht werden. Dies ist das Ergebnis von Studien mit Mäusen, die von Forschern des Psychologischen Instituts der Universität von West Virginia in Morgantown (USA) durchgeführt wurden. Die Tiere fasteten, erhielten dann THC (oral oder durch eine Spritze in den Bauchraum) und wurden dann mit dem NSAID Diclofenac behandelt, was eine Schädigung des Magens verursachte.

THC schwächte dosisabhängig mit beiden Applikationsformen die durch Diclofenac verursachten Magenblutungen ab. THC war bei niedrigen Dosen wirksam, die noch keine Hemmung der Bewegungen, keine Schmerzlinderung und keine Katalepsie verursachten. Die Autoren folgerten, dass "diese Daten zeigen, dass das Phytocannabinoid Delta-9-THC in Dosen, die noch keine üblichen Cannabinoid-Nebenwirkungen verursachen, vor entzündlich bedingter Gewebeschädigung des Magens schützt."

Kinsey SG, Cole EC. Acute Δ(9)-tetrahydrocannabinol blocks gastric hemorrhages induced by the nonsteroidal anti-inflammatory drug diclofenac sodium in mice. Eur J Pharmacol, 13. Juni 2013 [Im Druck]

Die Bürger von Ecuador können Cannabis, Kokain, Heroin, Ecstasy oder Amphetamine in geringen Mengen straffrei mit sich führen. Das Gesundheitsministerium setzte die folgenden Grenzen fest: 10 g für Cannabis, 2 g für Crack-Kokain, 1 g für Kokain, 0,01 g für Heroin, 0,01 g für Ecstasy und 0,04 g für Amphetamine. Dies basiert auf einem Bericht des Ministeriums mit einer "technischen Analyse der Giftigkeit, psychologischen Studien, biologischen und anderen notwendigen Informationen über Betäubungsmittel und psychotrope Substanzen für den persönlichen Bedarf".

Justizminister Diego Garcia erklärte am 20. Juni, dass "das Gesetz den Konsum erlaubt und ihn nicht als kriminell betrachtet, und dass der Anbau, der Handel und der Verkauf von großen oder kleinen Mengen illegal bleibt". Er fügte hinzu, dass "wir zunächst anerkennen müssen, dass wir in Ecuador nach der Verfassung (Art. 364) den Drogenkonsum nicht kriminalisieren. Wir betrachten ihn als ein Gesundheitsproblem und nicht als eine Straftat."

Associated Press von 21. Juni 2013

Kurzmeldungen

Wissenschaft/Mensch — Gesetze zu medizinischem Cannabis in den USA haben keine Wirkung auf den Cannabiskonsum von Jugendlichen

Forscher untersuchten die Wirkung der medizinischen Cannabisgesetze von Montana, Rhode Island, Michigan und Delaware auf den Cannabiskonsum von Jugendlichen und fanden keinen Effekt. Sie schrieben, dass die Gesetze "in den ersten Jahren nach ihrer Einführung den jugendlichen Cannabiskonsum nicht messbar beeinflusst haben".

Abteilung für Gesundheitspolitik und Institut für Kindergesundheitspolitik, Universität von Florida, Gainesville, USA.

Lynne-Landsman SD, et al. Am J Public Health, 13. Juni 2013 [im Druck]

USA — Cannabisverteilungsstellen in Nevada erlaubt

Nach 13 Jahren des Wartens werden medizinische Cannabispatienten in Nevada bald eine legale Möglichkeit bekommen, um ihr Medikament zu erhalten, ohne es selbst anzubauen. Gouverneur Brian Sandoval unterschrieb eine entsprechende Gesetzesvorlage. Das Gesetz enthält auch Übergangsregelungen, die den Eigenanbau bis 2016 weiterhin erlauben. Die Bürger von Nevada stimmten im Jahr 2000 für die Legalisierung von Cannabis zu medizinischen Zwecken. Nevada ist der 14. Staat, der Verteilungsstellen für medizinischen Cannabis erlaubt.

Las Vegas Sun vom 12. Juni 2013.

Wissenschaft/Mensch — Cannabiskonsum ist mit Depressionen assoziiert

In einer Übersicht von 14 Studien, die den Zusammenhang von Cannabiskonsum und Depressionen untersucht haben, gab es ein gering erhöhtes Risiko von 17 % für alle Cannabiskonsumenten und von 62 % für starke Konsumenten. Es ist aufgrund der Daten unklar, ob Cannabis Depressionen verursacht, oder ob sich die Konsumenten selbst behandeln oder ob es andere Gründe für diesen Zusammenhang gibt. Die Autoren folgerten, dass "es einen Bedarf an weiteren langzeitigen Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und der Entwicklung einer Depression gibt, insbesondere wenn man die kumulative Exposition mit Cannabis und mögliche wichtige Einflussfaktoren berücksichtigt".

Zentrum für Abhängigkeit und Psychische Gesundheit, Toronto, Kanada.

Lev-Ran S, et al. Psychol Med, 24. Juni 2013:1-14. [im Druck]

Wissenschaft/Mensch — Körperlich aktive Personen weisen eine höhere Konzentration von FAAH in weißen Blutkörperchen auf

Acht körperlich aktive gesunde Personen hatten höhere Spiegel von FAAH (Fettsäureamidhydrolase), das Enzym, das für den Abbau des Endocannabinoids Anandamid verantwortlich ist, in ihren Lymphozyten als 8 nicht aktive Personen. Sie wiesen zudem höhere Konzentrationen von IL-6 (Interleukin 6), das eine Rolle bei Infektionen und Entzündungen spielt, auf. Die Forscher fanden heraus, dass IL-6 die FAAH-Aktivität verstärkt und dadurch die Endocannabinoid-Konzentrationen bei aktiven Personen beeinflusst.

Universität Tor Vergata, Rom, Italien, und verschiedene weitere Institutionen.

Gasperi V, et al. Med Sci Sports Exerc, 20. Juni 2013 [im Druck]

Wissenschaft/Tier — CBD kann bei gestörter Muskelspannung helfen

In Studien mit Mäusen reduzierte das natürliche Cannabinoid Cannabidiol (CBD) die Katalepsie, charakterisiert durch Rigidität der Muskulatur und Fixierung der Körperstellung. Die Katalepsie war durch das antipsychotische Medikament Haloperidol, durch L-Nitro-N-Arginin oder durch das synthetische Cannabinoid WIN 55,212-2, das ähnlich wie THC wirkt, verursacht worden. Die Forscher stellten fest, dass "diese Befunde nahe legen, dass CBD die durch verschiedene Mechanismen verursachte Katalepsie (…) durch Aktivierung von 5-HT1A-Rezeptoren abschwächen kann, was nahe legt dass es nützlich bei der Behandlung von Störungen des Striatums sein könnte". Zu diesen Störungen zählen die Parkinson-Krankheit und Dyskinesien.

Institut für Pharmakologie, Medizinische Fakultät von Ribeirão Preto, Universität von São Paulo, Brasilien.

Gomes FV, et al. Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry, 19. Juni 2013 [im Druck]

Wissenschaft/Zellen — Cannabinoid wirksam gegen Krebszellen des Magens, die gegen ein bekanntes Krebs hemmendes Mittel resistent waren

Das synthetische Cannabinoid WIN 55,212-2 tötete Magenkrebszellen, die resistent gegen Fluoruracil, das wichtigste chemotherapeutische Medikament bei Krebs des Magendarmtrakts, waren. Die Wissenschaftler folgerten, dass "diese Ergebnisse zeigen, dass ein Cannabinoidagonist in der Tat eine alternative chemotherapeutische Substanz bei 5-FU-resistentem Magenkrebs sein könnte".

Klinik für Innere Medizin, Medizinische Fakultät, Katholische Universität von Korea.

Xian XS, et al. Anticancer Res. 2013;33(6):2541-7.

Wissenschaft/Mensch — Der Zusammenhang zwischen Selbstmord und der Verwendung verschiedener Drogen

Es wurden Daten von 73.183 Studenten analysiert. Unter den 10 Substanzen zeigte die Analyse, dass Heroin die stärkste Beziehung mit Suizidgedanken, Selbstmordplänen und Selbstmordversuchen im vergangenen Jahr aufwies, gefolgt von Konsumenten von Methamphetaminen und Steroiden. Kokain, Ecstasy und Halluzinogene hatten eine moderate Beziehung zur Selbstmordgefahr. Auch Konsumenten von Cannabis, Alkohol und Tabak wiesen ein erhöhtes Risiko für Selbstmord auf. Dies bedeutet nicht, dass diese Substanzen einen Selbstmord begünstigen, sondern sie stellen eher einen Indikator für eine erhöhte Selbstmordgefahr dar.

Medizinische Fakultät der Stanford Universität, USA.

Wong SS, et al. Soc Psychiatry Psychiatr Epidemiol, 7. Juni 2013 [im Druck]

Wissenschaft/Mensch — Herzvergrößerung mit Aktivierung des Endocannabinoidsystems assoziiert

Bei Patienten mit Hypertrophie (Vergrößerung) des Herzens aufgrund einer Verengung der Aorta war die Konzentration des Endocannabinoids Anandamid erhöht. Die Autoren schrieben, dass ihre "Studie zum ersten Mal die Aktivierung des Nervensystems und vor allem die Expression des CB2-Rezeptors auf Herzzellen zusammen mit einer anhaltenden Entzündung (…) bei hypertrophem Myokard bei Patienten mit Aortenstenose zeigt".

Klinik für Herzchirurgie, Medizinische Fakultät der Universität Bonn, Deutschland.

Duerr GD, et al. Life Sci 2013;92(20-21):976-83.