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IACM-Informationen vom 25. Januar 2014
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USA â Cannabis ist nicht gefĂ€hrlicher als Alkohol, sagt Obama
PrĂ€sident Obama ist der Ansicht, dass das Rauchen von Cannabis eine "schlechte Angewohnheit" darstellt, ist jedoch der Meinung, dass Strafen ĂŒberproportional hĂ€ufiger Minderheiten treffen, und dass Staaten, die Cannabis legalisiert haben, ihre PlĂ€ne weiterverfolgen sollten. Dies erklĂ€rte er in einer Stellungnahme am 19. Januar. "Wie es gut dokumentiert ist, habe ich Cannabis als Jugendlicher konsumiert, und ich betrachte es als eine schlechte Angewohnheit und einen Fehler, jedoch nicht unterschiedlich zu den Zigaretten, die ich als junger Mann und bis hinein in mein Erwachsenenleben geraucht habe", wird er in einem Artikel des Magazins New Yorker zitiert. "Ich denke nicht, dass er gefĂ€hrlicher ist als Alkohol."
Er erklĂ€rte, dass er besorgt sei, dass Verhaftungen im Zusammenhang mit Cannabis hĂ€ufiger Minderheiten betreffen als andere. Die Legalisierung von Cannabis sollte in den Staaten Colorado und Washington weitergehen, weil "es wichtig fĂŒr eine Gesellschaft ist, dass nicht eine Situation entsteht, in der eine groĂe Zahl von Personen das Gesetz zu irgendeinem Zeitpunkt gebrochen haben und nur ein kleiner Teil von diesen bestraft wird", sagte er. Die Obama-Administration hat im letzten Jahr erklĂ€rt, dass die Strafverfolgungsbehörden des Bundes keine Konsumenten in Colorado und Washington ins Visier nehmen werden, solange sie in Ăbereinstimmung mit den entsprechenden staatlichen Gesetzen handeln. Das Justizministerium erklĂ€rte, es werde sich aus den staatlichen BemĂŒhungen, Cannabis zu regulieren und zu besteuern, unter der Bedingung heraushalten, dass sie bestimmte Anforderungen erfĂŒllen, darunter, Cannabis von Kindern fernzuhalten und die Verbreitung in andere Staaten zu verhindern.
Wissenschaft/Mensch â Sativex ist in einer groĂen klinischen Studie wirksam bei peripheren neuropathischen Schmerzen
Bei peripheren neuropathischen Schmerzen kann der Cannabisextrakt Sativex klinisch wichtige Verbesserungen bei den Schmerzen und der SchlafqualitĂ€t bewirken. Dies ist das Ergebnis einer klinischen Studie mit 246 Patienten am Gartnavel General Hospital der UniversitĂ€t von Glasgow (GroĂbritannien). Insgesamt wurden 303 Patienten mit peripheren neuropathischen Schmerzen gesichtet. 128 wurden zufĂ€llig einer Therapie mit Sativex (THC-/CBD-Spray) und 118 einem Plazebo, zusĂ€tzlich zur bisherigen Schmerztherapie, zugeteilt.
Es gab im Vergleich zur Plazebogruppe einen statistisch höheren Prozentsatz von Patienten in der Sativexgruppe mit einer Verbesserung der Schmerzen um mehr als 30 %. Es gab auch eine Reduzierung der mittleren SchmerzstÀrke in beiden Behandlungsgruppen, die in der Sativexgruppe numerisch besser ausfiel, ohne jedoch eine statistische Signifikanz zu erreichen. SekundÀre Ergebnisparameter der SchlafqualitÀt und des subjektiven allgemeinen Eindrucks der VerÀnderung zeigten auch statistisch signifikante Behandlungsunterschiede zu Gunsten der Behandlung mit dem THC-/CBD-Spray.
Wissenschaft/Mensch â THC verĂ€ndert Gehirnwellen bei Patienten mit Schlafapnoe
Eine Behandlung mit THC fĂŒhrte bei 15 Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe zu einer Verschiebung des EEG (Elektroenzephalogramm) hin zu Delta-und Theta-Wellen und stĂ€rkte den normalen Rhythmus des Schlafes-EEG. Das ist das Ergebnis von Forschung an der UniversitĂ€t von Illinois in Chicago (USA). Die Schlafapnoe ist durch wiederholte Atempausen wĂ€hrend des Schlafes charakterisiert, die trotz Atemanstrengungen auftreten.
Dronabinol (THC) war mit einer signifikant verstĂ€rkten Theta-Power assoziiert, die bei MĂŒdigkeit, beim Aufwachen oder bei der Meditation beobachtet wird. Bei erhöhten THC-Dosen gab es einen gröĂeren Teil der EEG-Power im Delta-Band. Delta ist der Frequenzbereich bis zu 4 Hz, der bei Erwachsenen normalerweise im Tiefschlaf auftritt. Die Autoren schrieben, dass THC "eine StĂ€rkung des Ultradian-Rhythmus des Schlaf-EEGs" verursacht. Das sind die 90-120 min dauernden Schlafstadien wĂ€hrend des menschlichen Schlafs. FrĂŒhere tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass THC eine mögliche Therapieoption fĂŒr die Schlafapnoe darstellen könnte.
Kurzmeldungen
Wissenschaft/Mensch â Die Legalisierung von medizinischem Cannabis reduziert die Selbstmordrate
Die Legalisierung von medizinischem Cannabis in bestimmten Staaten der USA war mit einer Reduzierung der Selbstmordrate um 10,8 % bzw. 9,4 % bei MĂ€nnern im Alter von 20-29 Jahren bzw. 30-39 Jahren assoziiert. Die SchĂ€tzungen bei den Frauen waren weniger genau. Die Autoren schrieben, dass der âZusammenhang zwischen der Legalisierung und der Selbstmordrate bei jungen MĂ€nnern mit der Hypothese ĂŒbereinstimmt, dass Marihuana dazu verwendet werden kann, belastende Lebenssituationen zu bewĂ€ltigen".
Institut fĂŒr Agrarwirtschaft und Institut fĂŒr Wirtschaft, UniversitĂ€t von Montana in Bozeman, USA.
Anderson DM, et al. Am J Public Health, 16. Januar 2014 [im Druck]
Wissenschaft/Mensch â Sativex hatte keine relevante langzeitige Wirkung auf eine CannabisabhĂ€ngigkeit in einer klinischen Studie
In einer doppelblinden klinischen Studie mit 51 cannabisabhĂ€ngigen Personen, die behandelt werden wollten, reduzierte Sativex Entzugssymptome. Beide Gruppen zeigten in der Folgezeit einen reduzierten Cannabiskonsum, ohne einen Vorteil von Sativex gegenĂŒber Placebo hinsichtlich des selbst angegebenen Cannabiskonsums oder der CannabisabhĂ€ngigkeit.
Nationales Drogen- und Alkoholforschungszentrum, Medizinische FakultĂ€t, UniversitĂ€t von Neu-SĂŒd-Wales, Sydney, Australien.
Allsop DJ, et. al. JAMA Psychiatry, 15. Januar 2014 [im Druck]
Wissenschaft/Mensch â Cannabis kann den Schlaf bei Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung verbessern
Nach einer Analyse von 170 Patienten mit einer posttraumatischen Belastungsstörung in einer medizinischen Cannabisverteilungsstelle in Kalifornien verwendeten Personen mit hohem Werten im Vergleich mit niedrigen Werten einer solchen Störung mit einer gröĂeren Wahrscheinlichkeit Cannabis zur Verbesserung des Schlafes und aus GrĂŒnden der LebensbewĂ€ltigung im Allgemeinen. Die Autoren schrieben, dass "die Verbesserung des Schlafes eine primĂ€re Motivation fĂŒr die Verwendung zur LebensbewĂ€ltigung zu sein scheint".
Zentrum fĂŒr Innovation zur Implementierung und Nationales Zentrum fĂŒr PTBS, VA Palo Alto Health Care System, USA.
Bonn-Miller MO, et al. Drug Alcohol Depend, 31. Dezember 2013 [im Druck]
Holland â Nach einem aktuellen Bericht gibt es keinen Grund, warum Cannabis verboten bleiben sollte
Es gibt keinen Grund, warum Cannabis verboten bleiben sollte, schlussfolgert ein Bericht im Auftrag des niederlĂ€ndischen Justizministeriums von der unabhĂ€ngigen Politikforschungsorganisation RAND Europa in einer Ăbersicht zu den Wirkungen von Cannabispolitikstrategien. Der Bericht sagt, dass "es klar ist, dass der Bericht keine relevanten GrĂŒnde liefert, warum Cannabis verboten bleiben sollte. Zudem zeigt der Bericht keine Hinweise, dass das Cannabisverbot jemals den Konsum reduziert hĂ€tte. Der Bericht erkennt natĂŒrlich den zunehmenden internationalen Konsens an, nach dem Cannabis wichtige medizinische QualitĂ€ten besitzt, die anerkannt und kommerziell genutzt werden".
Multinational overview of cannabis production regimes
Frankreich/GroĂbritannien â Das pharmazeutische Unternehmen Ipsen wird Sativex in Lateinamerika vermarkten
Ipsen, ein französisches pharmazeutisches Unternehmen, und das britische Unternehmen GW Pharmaceuticals kĂŒndigten an, dass sie eine exklusive Kooperation vereinbart haben, nach der Ipsen Sativex, einen sublingualen Cannabisspray fĂŒr die Behandlung der Spastik bei multipler Sklerose, in Lateinamerika vermarkten wird (mit Ausnahme von Mexiko und den karibischen Inseln).
GW Pharmaceuticals vom 14. Januar 2014
Italien â Turin entkriminalisiert Cannabis
Die im Norden Italiens liegende Stadt Turin hat Cannabis in einem neuen Gesetz fĂŒr medizinische Zwecke legalisiert. Im zweiten Teil des Gesetzes ĂŒberstimmte es das restriktive Fini-Giovanardi-Gesetz zu Drogen aus dem Jahr 2006, das jeden Unterschied zwischen weichen und harten Drogen abschaffte und die gleichen Strafen fĂŒr den Besitz und den Konsum von Cannabis und Heroin einfĂŒhrte. Nun könnte dieser Teil des Gesetzes den Weg fĂŒr die Legalisierung von Cannabis in Italien ebnen. Die medizinische Verwendung von Cannabis ist bereits in einigen italienischen Regionen wie Ligurien, Toskana und Venetien erlaubt, aber der Freizeitkonsum der Droge ist noch ein Tabu.
Eturbonews vom 15. Januar 2014
Wissenschaft/Mensch â THC beeinflusst Endocannabinoid-Konzentrationen
Bei 25 gesunden Freiwilligen, die eine groĂe THC-Dosis erhielten (0,1 mg/kg intravenös), wurde die Blutkonzentration der Endocannabinoide beeinflusst. Die mittlere Anandamid-Konzentration nahm innerhalb einiger Stunden leicht von 0,58 ng/ml zu Beginn auf 0,64 ng/ml, und die mittlere 2-AG-Konzentration von 7,60 ng/ml auf 9,50 ng/ml zu. Dann wurden diese Konzentrationen auf einen Mittelwert von 0,32 ng/ml fĂŒr Anandamid und 5,50 ng/ml fĂŒr 2-AG reduziert. Innerhalb von 48 h gingen die Konzentrationen wieder auf die Normalwerte zurĂŒck.
Klinik fĂŒr AnĂ€sthesiologie, Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t MĂŒnchen, Deutschland.
Thieme U, et al. Drug Test Anal 2014;6(1-2):17-23.
Wissenschaft/Tier â Wie THC die Viruslast bei Affen, die mit der Affenvariante des HIV infiziert sind, reduziert
Es ist bekannt, dass THC die Viruslast bei mĂ€nnlichen Rhesusaffen, die mit dem SI-Virus, einem Ăquivalent fĂŒr den menschlichen HI-Virus bei Affen, infiziert sind, reduziert. Die Forschung zeigt, dass "die chronische Behandlung mit THC die T-Zellen im Zwölffingerdarm moduliert, was eine Verschiebung zu Gunsten von TH2-Zytokinen sowie eine reduzierte Apoptose im Darm fördert".
Zentrum fĂŒr Gesundheitswissenschaften der UniversitĂ€t von Louisiana, Abteilung fĂŒr Physiologie, New Orleans, USA.
Molina PE, et al. AIDS Res Hum Retroviruses, 8. Januar 2014 [im Druck]
Wissenschaft/Mensch â Bestimmte Varianten des CB1-Rezeptors sind mit Reizdarm assoziiert
Eine bestimmte Variante im Gen, das den CB1-Rezeptor codiert, die so genannte "(AAT)n-Wiederholung des CNR1" war mit einem erhöhten Risiko fĂŒr die Entwicklung eines Reizdarms verbunden.
Klinik fĂŒr Gastroenterologie und Hepatologie, Erstes Volkskrankenhaus von Guangzhou, Medizinische UniversitĂ€t Guangzhou, China.
Jiang Y, et al. J Gastroenterol Hepatol, 20. Januar 2014 [im Druck]