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IACM-Informationen vom 22. September 2012
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Wissenschaft Großbritannien — Die antiepileptische Wirksamkeit von Cannabidivarin soll in klinischen Studien getestet werden
Wissenschaftler der Universität Reading in Großbritannien haben erstmals nachgewiesen, dass ein zuvor nicht untersuchtes Cannabinoid der Cannabispflanze zu wirksamen Behandlungen von Menschen mit Epilepsie führen könnte. Das Team der Abteilung für Pharmazie und der Abteilung für Psychologie haben entdeckt, dass Cannabidivarin (CBDV) ein Potenzial zur Verhinderung von Krampfanfällen besitzt, bei nur geringen Nebenwirkungen. Cannabidivarin ist ein Cannabinoid der CBD-Gruppe.
In der Studie unterdrückte CBDV in 6 verschiedenen Tiermodellen, die bei der Entdeckung von Medikamenten gegen Epilepsie verwendet werden, erheblich die Krampfbereitschaft. Cannabidivarin wirkte auch gut in Kombination mit Medikamenten, die heute zur Kontrolle der Epilepsie verwendet werden, und ist im Gegensatz zu anderen Cannabinoiden wie THC nicht psychoaktiv. Es verursacht daher keine psychotropen Wirkungen. Dr. Ben Whalley, der die Studie leitet, erklärte: "Dies ist ein großer aufregender Meilenstein bei unseren Untersuchungen zu nicht psychoaktiven Bestandteilen von Cannabis zur Behandlung der Epilepsie. (…) Gegenwärtig verschriebene Medikamente zur Vorbeugung von Anfällen verursachen starke Nebenwirkungen auf die Bewegungen der Personen sowie ihre kognitiven Leistungsfähigkeit. Das kann die Lebensqualität von Personen, die sie jeden Tag einnehmen müssen, beeinträchtigen."
Das britische Unternehmen GW Pharmaceuticals erklärte gegenüber Reuters, dass klinische Studien zur Überprüfung der Wirksamkeit bei Patienten mit Epilepsie bereits im Jahr 2013 beginnen könnten.
Hill AJ, et al. Br J Pharmacol, 12. September 2012 [im Druck]
Pressemitteilung der Universität von Reading
Kurzmeldungen
Wissenschaft/Mensch — Moderater Sport erhöht die Endocannabinoid-Spiegel
In einer Studie mit trainierten menschlichen Läufern erhöhte Sport moderater Intensität auf einem Laufband die Konzentration von Endocannabinoiden im Blut, während eine niedrige und eine sehr hohe Intensität der sportliche Belastung die Endocannabinoid-Spiegel nicht signifikant beeinflusste. Die Autoren folgerten, dass "die Ergebnisse in Übereinstimmung mit intensitätsabhängigen psychologischen Zuständen beim Sport übereinstimmen und daher die Hypothese unterstützen, nach der die Endocannabinoid-Aktivität mit neurobiologischen Wirkungen des Sports zusammenhängt".
Fakultät für Anthropologie, Universität von Arizona, Tuscon, USA.
Raichlen DA, et al. Eur J Appl Physiol, 19. September 2012 [im Druck]
Wissenschaft/Tier — Cannabidiol könnte nützlich bei der posttraumatischen Stressstörung sein
In einer Studie mit Ratten, die Katzen ausgesetzt wurden, reduzierte das natürliche Cannabinoid CBD (Cannabidiol) eine Stunde nach der Exposition gegenüber den Raubtieren die Angstreaktionen. Diese Wirkung wurde zumindest zum Teil durch den 5HT1A-Rezeptor vermittelt. Die Autoren folgerten:." Unsere Ergebnisse legen nahe, dass CBD ein nützliches Potenzial für die Behandlung der PTBS [posttraumatische Belastungsstörung] besitzt, und dass 5HT1A-Rezeptoren ein therapeutischer Angriffspunkt für diese Störungen sein könnten."
Medizinische Fakultät von Ribeirão Preto, Universität von São Paulo, Brasilien.
Campos AC, et al. J Psychiatr Res, 11. September 2012 [im Druck]
Wissenschaft/Zellen — Cannabinoide könnten nützlich bei Leberkrebs sein
Zwei Cannabinoide, die entweder an den CB1-Rezeptor (ACEA) oder an den CB2-Rezeptor (CB65) binden, reduzieren die Vermehrung und die Lebensfähigkeit von Krebszellen der Leber. Die Autoren schrieben: "Diese Daten legen nahe, dass ACEA und CB65 eine Option für eine neue Behandlung des hepatozellulären Krebses darstellen."
Fakultät für Pharmazie und pharmazeutische Wissenschaften, medizinische Fakultät der Universität Teheran, Iran.
Farsandaj N, et al. Toxicol Mech Methods, 17. September 2012 [im Druck]
Wissenschaft/Tier — Das Endocannabinoid Oleamid verbessert den Schlaf
Das Endocannabinoid Oleamid stellt den Schlaf bei erwachsenen Ratten, die früh in ihrem Leben von ihren Müttern getrennt worden waren, wieder her. Diese Trennung führte zu Schlafstörungen, die durch Oleamid über eine Aktivierung der CB1-Rezeptoren normalisiert wurde.
Institut für Physiologie, Medizinische Fakultät, Nationale Autonome Universität von Mexiko.
Reyes Prieto NM, et al. Pharmacol Biochem Behav, 7. September 2012 [im Druck]
Wissenschaft/Tier — Ein Abkömmling von CBG reduziert die Entzündung bei Multipler Sklerose
Ein Abkömmling des natürlichen Cannabinoids CBG (Cannabigerol) reduzierte die Entzündung in einem Tiermodell der Multiplen Sklerose. Die Wissenschaftler verwendeten Cannabigerol-Quinon.
Vivacell Biotechnologie España, Córdoba, Spanien.
Granja AG, et al. J Neuroimmune Pharmacol, 14. September 2012 [im Druck]
Wissenschaft/Mensch — Cannabiskonsum könnte das Risiko für Hodenkrebs erhöhen
In einer epidemiologischen Studie wiesen Personen, die Cannabis konsumiert hatten, ein geringfügig (zweifach) erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Hodenkrebs auf. Dazu wurden 163 Patienten mit dieser Krebsart mit 292 Kontrollpersonen verglichen.
Institut für Präventive Medizin, Universität von Kalifornien, Los Angeles, USA.
Lacson JC, et al. Cancer, 10. September 2012 [im Druck]
Wissenschaft/Zellen — Cannabidiolsäure kann die Verbreitung von Brustkrebs hemmen
Die Säure von CBD (Cannabidiol-Säure), die in Faserhanf reichlich vorkommt, hemmte die Wanderung von hoch aggressiven menschlichen Brustkrebszellen. Bevor sie erhitzt werden, liegen Cannabinoide in der Cannabispflanze überwiegend in der sauren Form vor, darunter CBDA (Cannabidiol-Säure). Die Wissenschaftler schrieben, dass "CBDA ein therapeutisches Potenzial bei der Aufhebung der Krebszell-Wanderung besitzt, inklusive bei aggressiven Brustkrebsarten".
Institut für Molekulare Biologie, Daiichi Universität für Pharmazie, Fukuoka, Japan.
Takeda S, et al. Toxicol Lett, 8. September 2012 [im Druck]
Wissenschaft/Mensch — Konzentrationsabhängiges Unfallrisiko nach Cannabiskonsum
In einer Fall-Kontroll-Studie war eine THC-Konzentration von mehr als 2 ng/ml im Vollblut gegenüber niedrigeren THC-Konzentrationen mit einem vierfach erhöhten Unfallrisiko verbunden. Die Wissenschaftler verglichen 337 Personen, die in Unfälle verwickelt waren, von denen 161 positiv auf Alkohol und/oder andere Drogen getestet wurden, mit 2796 zufällig ausgewählten Autofahrern, von denen 301 positiv auf Alkohol und/oder andere Drogen getestet wurden. Die Wissenschaftler fassten ihre Ergebnisse so zusammen: "Die Studie zeigte ein konzentrationsabhängiges Unfallrisiko für THC-positive Fahrer. Alkohol und Alkohol-Drogen-Kombinationen sind die bei weitem häufigsten Substanzen bei Autofahrern und stellen daher das größte Risiko im Straßenverkehr dar, sowohl hinsichtlich des Risikos als auch hinsichtlich des Umfangs."
Institut für Neuropsychologie und Psychopharmacology, Fakultät für Psychologie und Neurowissenschaften, Universität Maastricht, Niederlande.