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IACM-Informationen vom 21. September 2013
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USA â Der Oberste Gerichtshof von Washington erklĂ€rt, dass Menschen vor Gericht argumentieren können, dass sie Cannabis aus medizinischen GrĂŒnden benötigen
Menschen, die wegen Cannabisbesitzes angeklagt sind, können argumentieren, dass sie ihn aus medizinischen GrĂŒnden benötigt haben, auch wenn sie nicht den Anforderungen des staatlichen medizinischen Cannabisgesetzes gefolgt sind. Dies urteilte der Oberste Gerichtshof von Washington am 19. September. In einer 5 zu 4 ergangenen Entscheidung, die von UnterstĂŒtzern von Patienten, die Cannabis verwenden, begrĂŒĂt wurde, erklĂ€rten die Richter, dass die WĂ€hler weiterhin die "Verteidigung bei medizinischer Notwendigkeit" verwenden dĂŒrfen, auch nachdem sie das medizinische Cannabisgesetz im Jahr 1998 angenommen hatten.
Das Urteil bedeutet, dass Menschen, die nicht das Geld oder die Versicherung haben, um einen Arzt aufzusuchen, der ihnen erlaubt, Cannabis zu verwenden, oder die in ihrer Region keinen Arzt haben, der ihnen die Verwendung von Cannabis erlaubt, dennoch vor Gericht argumentieren können, dass es einen medizinischen Grund fĂŒr seine Verwendung gibt. Dies erklĂ€rte Suzanne Lee Elliott, die mit dem Fall beauftragte RechtsanwĂ€ltin aus Seattle. Das staatliche medizinische Cannabisgesetz erlaubt BĂŒrgern die Verwendung der Droge fĂŒr bestimmte Erkrankungen, wie beispielsweise Krebs, Aids oder starke Schmerzen. Die Menschen mĂŒssen eine Erlaubnis zur Verwendung von Cannabis von einem Arzt bekommen, bevor sie das medizinische Gesetz nutzen können. Richterin Barbara Madsen schrieb fĂŒr die Mehrheit der Richter, dass Menschen, die nicht dem medizinischen Gesetz folgen, dennoch argumentieren können, dass sie Cannabis fĂŒr medizinische Zwecke verwendet haben, dass sie jedoch in diesem Fall zeigen mĂŒssen, dass die Befolgung des medizinischen Cannabisgesetzes keine wirkliche Alternative fĂŒr sie war.
Kurzmeldungen
Wissenschaft GroĂbritannien â Ein Cannabisextrakt, der reich an Cannabidivarin ist, wird an Menschen getestet
GW Pharmaceuticals kĂŒndigte am 18. September an, dass das Unternehmen eine klinische Phase-1-Studie mit ihrem Produkt GWP42006 zur Behandlung der Epilepsie begonnen habe. GWP42006 ist ein Cannabisextrakt, der reich an Cannabidivarin (CBDV) ist. In den letzten 5 Jahren hat GW in Zusammenarbeit mit der UniversitĂ€t von Reading in GroĂbritannien umfangreiche vorklinische Forschung im Bereich Epilepsie durchgefĂŒhrt. Dieses Programm fĂŒhrte zur Entwicklung einer Anzahl von viel versprechenden therapeutischen Kandidaten auf Cannabinoid-Basis mit antiepileptischen Wirkungen, von denen der CBDV-Extrakt (GWP42006) einer der vielversprechendsten ist.
Pressemitteilung von GW Pharmaceuticals vom 18. September 2013.
Wissenschaft/Mensch â Gute Ergebnisse bei der klinischen Verwendung von Sativex bei MS
In einem spanischen Krankenhaus wurden die Behandlungsergebnisse bei 50 Patienten, die zwischen April 2008 und MĂ€rz 2012 Sativex gegen MS-bedingte Spastik erhielten, analysiert. Der Grund fĂŒr die Verschreibung war bei 44 % Spastik, bei 10 % Schmerzen und bei 46 % beides. Der Cannabisextrakt war bei 80 % der Patienten bei einer medianen Dosis von 5 HĂŒben pro Tag wirksam. Die Autoren folgerten, dass âTHC/CBD eine gute Alternative zu Standartbehandlungen darstellt, da es eine therapierefraktĂ€re Spastik bei MS verbessert und ein akzeptables Risikoprofil besitzt.â
Hospital Universitario y Politécnico La Fe, Valencia, Spanien.
Lorente FernĂĄndez L, et al. Neurologia, 10. September 2013. [im Druck].
Wissenschaft/Mensch â Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung weisen reduzierte Endocannabinoid-Spiegel auf
In einer Studie mit 46 Personen, die sich zum Zeitpunkt des Anschlags am 11. September 2001 in der NĂ€he des World Trade Center aufhielten, litten 22 nicht an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und 24 wiesen Kriterien fĂŒr PTBS auf. Die Forscher fanden heraus, dass Menschen mit PTBS niedrige Spiegel des Endocannabinoids Anandamid aufwiesen.
Institut fĂŒr Zellbiologie und Anatomie und Psychiatrie, UniversitĂ€t Calgary, Kanada.
Hill MN, et al. Psychoneuroendocrinology, 10 September 2013 [im Druck].
Wissenschaft/Tier â CannabidiolsĂ€ure verstĂ€rkt die ĂŒbelkeitshemmenden Wirkungen von Metoclopramid
Die Wirkungen von Metoclopramid, ein Medikament fĂŒr die Behandlung von Ăbelkeit und Erbrechen, wurden durch das natĂŒrliche Cannabinoid CBDA (CannabidiolsĂ€ure) verstĂ€rkt. Die Forscher folgerten, dass âCBDA eine wirksame Zusatzbehandlung fĂŒr die antiemetische Behandlung von Chemotherapie induzierter Ăbelkeit darstellen könnteâ.
Psychologisches Institut, UniversitÀt von Guelph, Kanada.
Rock EM & Parker LA. Pharmacol Biochem Behav, 4. September 2013 [im Druck].
Wissenschaft/Tier â Endocannabinoide wirksam gegen antizipatorische Ăbelkeit
Eine VerstĂ€rkung der AktivitĂ€t des Endocannabinoidsystems reduziert antizipatorische Ăbelkeit in einem Rattenmodell. Die Forscher verwendeten einen Hemmer des Endocannabinoid-Abbaus (JZL195).
Institut fĂŒr Psychologie und Neurowissenschaften, UniversitĂ€t von Guelph, Kanada.
Limebeer CL, et al. Psychopharmacology (Berl), 17. September 2013 [im Druck].
Wissenschaft/Mensch â Endocannabinoide beeinflussen Placeboeffekte
Bestimmte Varianten des Gens fĂŒr FAAH, das fĂŒr den Abbau von Endocannabinoiden verantwortlich ist, fĂŒhrten beim Menschen zu einer höheren Placebo-Schmerzlinderung. Die Forscher schrieben, dass dies die Beteiligung von Endocannabinoiden bei Placebowirkungen demonstriert.
Klinik fĂŒr Psychiatrie, UniversitĂ€t von Michigan, Ann Arbor, USA.
Peciña M, et al. Mol Psychiatry, 17. September 2013 [im Druck].
Wissenschaft/Zellen â Anandamid wirksam gegen Krebszellen der Haut
In Experimenten mit menschlichen Krebszellen (Melanom) wurden die krebshemmenden Eigenschaften des Endocannabinoids Anandamid (AEA) untersucht. Die Forscher fassten zusammen: âInsgesamt zeigen diese Ergebnisse, dass AEA eine Zellengiftigkeit gegen menschliche Melanomzellen in einer mikromolaren Konzentration durch einen komplexen Mechanismus, der ⊠die Aktivierung des CB1-Rezeptors umfasst, entwickelt.â
Pharmazeutisches Institut, UniversitÀt von Pisa, Italien.
Adinolfi B, et al. Eur J Pharmacol, 13. September 2013. [im Druck].
Wissenschaft/Tier â Endocannabinoide bekĂ€mpfen eine ĂberaktivitĂ€t der Blase
In Experimenten mit Ratten reduzierte eine Behandlung mit einem Hemmer von FAAH (FettsĂ€ureamidhydrolase), das Enzym, das Endocannabinoide abbaut, eine ĂberaktivitĂ€t der Blase.
Forschungsinstitut fĂŒr Urologie, San Raffaele Scientific Institute, Mailand, Italien.
Gandaglia G, et al. Neurourol Urodyn, 29. August 2013. [im Druck].
Wissenschaft/Tier â Endocannabinoide beeinflussen Wirkungen von MigrĂ€nemedikamenten
Tierforschung zeigt eine neue Wechselwirkung zwischen den serotonergen und endocannabinoiden Systemen in der Verarbeitung von Schmerzen im Gehirn, âwas nahe legt, dass einige der therapeutischen Wirkungen von Triptanen durch Endocannabinoid enthaltende Neurone in dem vlPAG vermittelt werdenâ. Das vlPAG ist das ventrolaterade periaquĂ€duktale Grau im Hirnstamm, eine bestimmte Gehirnregion, die an der Schmerzwahrnehmung beteiligt ist. Triptane sind sehr wirksame Medikamente gegen MigrĂ€ne.
Neurologisches Institut, UniversitÀt von Kalifornien, San Francisco, USA.
Akerman S, et al. J Neurosci 2013;33(37):14869-77..
Wissenschaft/Tier â CBD reduziert eine Alkohol induzierte Nervendegeneration
In Experimenten mit Nagetieren reduzierte CBD (Cannabidiol) die Degeneration von Nervenzellen durch Alkohol. Die Forscher verwendeten ein Gel mit CBD, das auf die Haut der Tiere aufgetragen wurde. Sie schrieben, dass âdiese Ergebnisse die Eignung von transdermalen Formen der Gabe von CBD bei der Behandlung einer Alkohol induzierten Nervendegeneration zeigenâ.
Pharmazeutische FakultÀt, UniversitÀt von Kentucky, Lexington, USA.
Liput DJ, et al. Pharmacol Biochem Behav, 5. September 2013. [im Druck].
Wissenschaft/Mensch â Stress ist ein wichtiger Faktor beim RĂŒckfall von OpiatabhĂ€ngigen, die Methadon erhalten
In einer Studie mit 315 OpiatabhĂ€ngigen, die Methadon erhielten, wurde der Zusammenhang zwischen wahrgenommenem Stress und Substanzmissbrauch untersucht. Die Forscher fanden, dass âStress ein Marker fĂŒr das Risiko der Patienten fĂŒr illegalen Substanzkonsum, ein wichtiger Risikofaktor fĂŒr den RĂŒckfall in einen illegalen Opiatkonsum, istâ.
Medizinische FakultÀt der Brown-UniversitÀt, Providence, USA.
Moitra E, et al. Drug Alcohol Depend, 26. August 2013. [im Druck].
Wissenschaft/Mensch â Keine relevante globale Krankheitsbelastung durch Cannabiskonsum
In einer weltweiten Analyse der Krankheitsbelastung durch illegale Drogen wurde keine relevante Wirkung fĂŒr Cannabis gefunden. Die AbhĂ€ngigkeit von illegalen Drogen machte 0,8 % der globalen Krankheitsbelastung aus. Die gröĂten Risikofaktoren waren die AbhĂ€ngigkeit von Opiaten, Amfetaminen und Kokain.
Nationales Zentrum fĂŒr Drogen- und Alkoholforschung, UniversitĂ€t von New South Wales, Sydney, Australien.