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IACM-Informationen vom 20. Januar 2001

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Belgien — Legalisierung von Cannabis für persönlichen Bedarf

Belgiens Regierung entkriminalisierte am 19. Januar wirksam den Besitz von Cannabis für die persönliche Verwendung. Es wird erwartet, dass das Gesetz noch zu Beginn dieses Jahres vom

Parlament genehmigt wird.

Premierminister Guy Verhofstadt erklärte, ein königliches Dekret werde ausgegeben, dass die Staatsanwälte anweise, keine Personen wegen Besitzes zu verfolgen. Produktion, Abgabe, Verkauf und Besitz großer Mengen würden weiterhin aktiv gerichtlich verfolgt, so wie der Konsum von Cannabis, der zu unsozialem Verhalten führe.

"Der Strafrichter wird nicht länger in das Leben von Menschen eingreifen, die Cannabis auf einer persönlichen Basis verwenden, und die keinen Schaden anrichten oder abhängig werden," erklärte Gesundheitsministerin Magda Alvoet. Die neuen Vorschriften würden Belgien in Übereinstimmung mit Italien, Spanien und Portugal bringen, die alle ihre Vorschriften zum persönlichen Konsum von Cannabis lockerten.

Die neuen Vorschriften behandeln Cannabis hinsichtlich der Gesundheitsrisiken wie Alkohol und Nikotin. Das königliche Dekret, das die Ankündigung formalisiert, wird keinen Hinweis enthalten, welche Cannabismengen einem persönlichen Bedarf entsprechen.

(Quellen: AP vom 19. Januar 2001, Reuters vom 19. Januar 2001)

Wissenschaft — Studie zeigt, dass Verdampfer die Gifte im Cannabisrauch reduzieren

Medizinische Marihuana-Patienten können sich vor den schädlichen Giften im Marihuanarauch durch Inhalation ihrer Medizin mittels elektrischer Verdampfer schützen. Dies legen die ersten Ergebnisse einer Studie der kalifornischen NORML (National Organization for the Reform of Marijuana Laws) und MAPS (Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies) nahe.

Die Studie zeigt, dass es möglich ist, das medizinisch aktive THC durch Erhitzen von Marihuana kurz vor dem Verbrennungspunkt zu verdampfen, und dadurch schädliche Gifte, die normalerweise im Marihuanarauch enthalten sind, zu eliminieren oder wesentlich zu reduzieren.

Der untersuchte Verdampfer produzierte THC bei einer Temperatur von 185° Celsius, wobei drei gemessene Toxine (Benzol, Toluol und Naphthalin) vollständig eliminiert wurden. Kohlenmonoxid und Teer wurden beide qualitativ durch den Verdampfer reduziert. Es sind jedoch weitere Tests notwendig, um den Umfang der Reduzierung zu quantifizieren.

Signifikante Mengen an Benzol traten bei Temperaturen von 200°C auf. Die Verbrennung begann bei etwa 230°C oder darüber. Spuren von THC wurden ab etwa 140°C nachgewiesen.

(Quelle: California NORML vom 7. Januar 2001)

Wissenschaft — Klinische Studie mit MS-Patienten begannen in Großbritannien

Teilnehmer an einer klinischen Studie in Großbritannien, die die Wirkungen von Cannabis auf Multiple-Sklerose-Kranke untersucht, erhielten die erste Dosis der Droge. Zwanzig Patienten haben mit den Tests am Derriford Krankenhaus in Plymouth begonnen.

Die 20 Patienten sind Teil eines initialen Stadiums einer dreijährigen Studie. Ein Drittel erhält Kapseln mit Cannabisöl, ein weiteres Drittel erhält THC und der Rest bekommt ein Plazebo. Die 20 MS-Patienten werden innerhalb der kommenden drei Monate engmaschig überwacht, bevor die Studie auf das ganze Land ausgedehnt wird. Sie soll 660 Teilnehmer in 40 verschiedenen Zentren einschließen.

Das Cannabisöl wird in der Schweiz speziell für diese Studie hergestellt. Die Teilnehmer beginnen mit niedrigen Dosen, die schrittweise Woche für Woche gesteigert werden.

(Quelle: PA News vom 18. Januar 2001)

Kurzmeldungen

Kamerun

Kamerun, ein Hauptanbaugebiet für Cannabis, wird Personen, die an HIV/Aids und Krebs leiden, erlauben die Droge zu verwenden. Aber die Droge soll aus Kanada importiert werden. Diese Entscheidung der Regierung wird kritisiert von Personen, die fordern, dass die Droge in Kamerun angebaut werden sollte. Das Gesundheitsministerium sollte den Anbau überwachen und so die Menge, die angebaut und an die Krankenhäuser verteilt wird, kontrollieren. Aber Vertreter der Exekutive erklärten, dass der Anbau von Cannabis einen unkontrollierten Konsum fördern werde. (Quelle: BBC News vom 8. Januar 2001)

USA

Gesetzentwürfe für die medizinische Verwendung von Marihuana wurden in die Repräsentantenhäuser der Staaten Texas und Connecticut eingebracht. Gesetzentwurf 513 von Texas würde vor gerichtlicher Verfolgung wegen Verwendung von Marihuana durch Patienten schützen, wenn sie eine Empfehlung eines Arztes haben. Gesetzentwurf 5666 von Conneticut würde eine staatliche Registrierung von Patienten mit einer ärztlichen Empfehlung einrichten. (Quelle: NORML vom 18. Januar 2001)

Wissenschaft

Am 10. Januar erklärte Pharmos Corporation, dass ihre klinische Phase-III-Studie mit Dexanabinol bei schwerer traumatischer Hirnverletzung in Europa begonnen habe. Es wird erwartet, dass etwa 40 Zentren in Europa und 30 in der USA an der Studie teilnehmen. Aus Europa nehmen Zentren in Finnland, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Italien, Spanien, Belgien und Großbritannien teil, zudem Israel. Die Firma erwartet einen gesamten Einschluss von etwa 860 Patienten. Dexanabinol ist ein nicht-psychotroper Abkömmling von THC. (Quelle: PR Newswire vom 10. Januar 2001)

USA

Behördenvertreter von Nevada versuchen eine von den Wählern im November 2000 gutgeheißene Initiative, die die Verwendung von Marihuana bei Krebs, Aids und Glaukom erlaubt, zu begrenzen. Entsprechend der Wählerentscheidung muss die Legislative eine Verteilungsmethode aufbauen, so dass Menschen mit diesen Erkrankungen Marihuana therapeutisch verwenden können. Eine Arbeitsgruppe von medizinischen Experten empfiehlt statt dessen ein Forschungsprogramm, das eine begrenzte Verteilung von Marihuana erlaubt und eine Konfrontation mit den bundesstaatlichen Anti-Marihuana-Gesetzen vermeiden soll. (Quelle: Associated Press vom 11. Januar 2001)

USA

Die US-amerikanische Drogenbehörde DEA (Drug Enforcement Administration) hat offiziell angekündigt, dass sie die meisten Hanfprodukte in den Vereinigten Staaten verbieten will, inklusive Nahrungsmittel, die aus sterilisierten (nicht-psychoaktiven) Hanfsamen bestehen, und Pflegeprodukten auf Hanfbasis, wie etwa Shampoo. Mehr unter: www.SaveHemp.org. (Quelle: Coalition to Save Hemp)