- Veröffentlicht
- Zuletzt aktualisiert
- Lesezeit
IACM-Informationen vom 2. März 2024
Wissenschaft/Mensch: Inhaliertes Cannabis kann laut einer placebokontrollierten Studie gegen akute Migräne helfen
Laut einer 4-armigen placebokontrollierten Studie mit 92 Teilnehmern reduzierte Cannabis Migräne-Schmerzen. Die Forscher der Universität von Kalifornien in San Diego, USA, behandelten Erwachsene mit Migräne bis zu vier separate Migräneanfälle, jeweils einen mit verdampften Cannabisblüten mit 6% THC, mit 11% CBD, mit 6% THC und 11% CBD oder ein Placebo in randomisierter Reihenfolge. Der primäre Endpunkt war die Schmerzlinderung und die sekundären Endpunkte waren die Schmerzfreiheit und die Freiheit von den störendsten Symptomen, die alle 2 Stunden nach der Verdampfung beurteilt wurden.
THC+CBD war Placebo überlegen, was die Schmerzlinderung (67% vs. 47%), die Schmerzfreiheit (35% vs. 16%) nach 2 Stunden sowie die anhaltende Schmerzfreiheit nach 24 Stunden anbelangt. THC-dominant war Placebo in Bezug auf die Schmerzlinderung (69% vs. 47%) überlegen, nicht aber in Bezug auf die Schmerzfreiheit nach 2 Stunden. Die CBD-dominante Substanz war Placebo in Bezug auf Schmerzlinderung und Schmerzfreiheit nach 2 Stunden nicht überlegen. Es traten keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse auf. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass "eine akute Migränebehandlung mit 6 % THC + 11 % CBD dem Placebo 2 Stunden nach der Behandlung überlegen war und die Vorteile nach 24 und 48 Stunden anhielten".
Wissenschaft/Mensch: Regelmäßige Cannabiskonsumenten haben möglicherweise ein leicht erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
In einer bevölkerungsbasierten Querschnittsstudie mit Daten aus dem Behavioral Risk Factor Surveillance Survey von 2016 bis 2020 aus 27 amerikanischen Bundesstaaten und 2 Territorien mit 434.104 Befragten wurde täglicher Cannabiskonsum mit einem leicht erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 74 Jahren in Verbindung gebracht. Unter den Befragten lag die Prävalenz des täglichen und nicht täglichen Cannabiskonsums bei 4 % bzw. 7,1 %.
Das bereinigte Odds Ratio für den Zusammenhang zwischen täglichem Cannabiskonsum und koronarer Herzkrankheit, Myokardinfarkt und Schlaganfall betrug 1,16, 1,25 bzw. 1,42. Die Zusammenhänge zwischen Cannabiskonsum und kardiovaskulären Folgen waren bei Männern über 55 Jahren und Frauen über 65 Jahren ähnlich. Die Autoren der Universität von Kalifornien in San Francisco und des Massachusetts General Hospital in Boston, USA, kamen zu dem Schluss, dass Cannabiskonsum "mit ungünstigen kardiovaskulären Folgen verbunden ist, wobei ein höherer Konsum (mehr Tage pro Monat) mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für ungünstige Folgen verbunden ist".
Thailand: Die neue Regierung will den Freizeitkonsum von Cannabis verbieten
Thailand wird den Freizeitkonsum von Cannabis bis Ende dieses Jahres verbieten, aber die Verwendung zu medizinischen Zwecken weiterhin erlauben, so der Gesundheitsminister. Nachdem Thailand als erstes südostasiatisches Land 2018 den medizinischen und 2022 den Freizeitkonsum freigegeben hat, sind Zehntausende von Cannabisläden in einer Branche entstanden, deren Wert bis zum nächsten Jahr auf 1,2 Milliarden US-Dollar geschätzt wird.
USA: New York erlaubt Erwachsenen, ihr eigenes Cannabis anzubauen
Die Cannabiskontrollbehörde des Bundesstaates New York hat Regeln verabschiedet, die es jedem über 21 Jahren erlauben, seine eigenen Cannabispflanzen zu Hause anzubauen. Die vorgeschlagenen Vorschriften wurden fast drei Jahre nach der Legalisierung von Cannabis in New York verabschiedet und beinhalten eine Bestimmung, die es den Besitzern und Betreibern von Cannabisgeschäften erlauben würde, Stecklinge an Kunden zu verkaufen.
Times Union vom 16. Februrar 2024
Wissenschaft/Mensch: Gemischter Einfluss von Cannabiskonsum auf die Ergebnisse nach koronarer Bypass-Operation
Unter Verwendung von Daten aus der National Inpatient Sample Datenbank von 2008 bis 2018 mit 343.796 Patienten wurde eine nicht signifikant verringerte Wahrscheinlichkeit der Sterblichkeit im Krankenhaus unter Cannabiskonsumenten (Odds Ratio = 0,41), eine signifikant verringerte Wahrscheinlichkeit der Entlassung nach Hause (OR = 1,50) und eine erhöhte Wahrscheinlichkeit eines längeren Krankenhausaufenthalts (Mittelwert 10,4 versus 9,8 Tage) festgestellt.
Abteilung für Herz- und Thoraxchirurgie, Rhode Island Hospital, Warren Alpert Medical School der Brown University, Providence, USA.
Bellam KG, et al. J Surg Res. 2024 Mar;295:442-448.
Wissenschaft/Tier: Ein neuer Regulator der Gehirnentzündung, auf den CBD abzielt
In Studien mit Ratten wurde die Cyclin-abhängige Kinase-Untereinheit 1B (CKS1B) "als neuartiger Regulator der Neuroinflammation intensiviert und ihre Beteiligung an den entzündungshemmenden Wirkungen von CBD aufgedeckt. Interventionen, die auf die Expression von CKS1B abzielen, sind potenziell vielversprechend für die Behandlung von ischämischen Schlaganfällen."
NMPA Key Laboratory for Research and Evaluation of Drug Metabolism & Guangdong Provincial Key Laboratory of New Drug Screening, Guangzhou, China.
Chen K, et al. Exp Neurol. 2024 Mar;373:114654.
Wissenschaft/Tier: THC und CBD üben ihre schmerzlindernde Wirkung über unterschiedliche Rezeptoren aus
Studien mit einem Fadenwurm (Caenorhabditis elegans) "zeigten, dass CBD und THC auf unterschiedliche Systeme abzielen, nämlich auf das Vanilloid- bzw. das Cannabinoid-System", wenn es um die schmerzlindernde Wirkung geht.
Département de Biomédecine Vétérinaire, Faculté de Médecine Vétérinaire, Université de Montréal, Québec, Kanada.
Boujenoui F, et al. Neurochem Res. 2024;49(4):935-948.
Wissenschaft/Tier: CBD-haltige Nanopartikel können bei der Prävention von Colitis ulcerosa helfen
CBD-Nanopartikel verbesserten die histologische Schädigung des Dickdarms bei Mäusen mit Colitis ulcerosa deutlich, "erhöhten die Expression des Tight-Junction-Proteins ZO-1 und stellten die Barrierefunktion der Darmschleimhaut und die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut wirksam wieder her. Noch wichtiger ist, dass CBD NPs die Artenzusammensetzung, die Fülle und die Menge an kurzkettigen Fettsäuren der Darmflora von UC-Mäusen signifikant verbesserten und so das Gleichgewicht der Darmflora effektiv aufrechterhielten."
Hochschule für Lebensmittelwissenschaft und -technik, Hainan-Universität, Haikou, China.
Zhang X, et al. Mater Today Bio. 2024;25:100965.
Wissenschaft/Tier: Citicolin und die Aktivierung des CB1-Rezeptors zeigen synergistische, antidepressive Wirkungen
Die Ergebnisse von Studien mit Mäusen deuten auf eine synergistische Interaktion zwischen Citicolin und Cannabinoid-CB1-Rezeptoren bei der Modulation von depressionsähnlichen Verhaltensweisen bei Mäusen hin. Citicolin kommt natürlich in den Zellen vor und ist als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.
Abteilung für Pharmakologie und Toxikologie, Fakultät für Pharmazie und pharmazeutische Wissenschaften, Teheran Medical Sciences, Islamic Azad University, Iran.
Amanzade A, et al. Psychopharmacology (Berl). 2024 Feb 21. [im Druck]
Wissenschaft/Tier: CBD kann die durch Methotrexat verursachten Lungenschäden abmildern
Studien mit Ratten zeigen, "dass CBD das Potenzial hat, MTX-induzierte Lungenschäden abzuschwächen, was auf sein therapeutisches Potenzial hindeutet". MTX (Methotrexat) ist ein Immunsuppressivum, das bei der Behandlung von Autoimmunkrankheiten wie Colitis ulcerosa eingesetzt wird.
Fakultät für Veterinärmedizin, Abteilung für Pathologie, Burdur Mehmet Akif Ersoy Universität, Burdur, Türkei.
Ozmen O, et al. Basic Clin Pharmacol Toxicol. 2024 Feb 22. [im Druck]
Wissenschaft/Tiere: CBD zeigt positive Wirkung gegen bestimmte Parasiten
Die zystische Echinokokkose ist eine weltweite parasitäre Zoonose, die durch eine Infektion mit dem Larvenstadium eines Parasiten namens Echinococcus granulosus sensu lato verursacht wird. Studien mit Mäusen haben gezeigt, dass CBD die Wirksamkeit von Albendazol (ABZ), dem wichtigsten Medikament zur Behandlung der zystischen Echinokokkose beim Menschen, erhöht. Die Autoren schreiben, dass "weitere In-vivo-Forschungen durchgeführt werden, indem die Dosis und Häufigkeit der CBD- und CBD+ABZ-Behandlungen verändert und neue verfügbare CBD-Verabreichungssysteme getestet werden, um die Bioverfügbarkeit in vivo zu verbessern".
Instituto de Investigaciones en Producción Sanidad y Ambiente (IIPROSAM CONICET-UNMdP), Mar del Plata, Argentinien.
Albani CM, et al. Trop Med Infect Dis. 2024;9(2):35.
Wissenschaft/Mensch: Nur minimale Unterschiede zwischen Patienten mit einer psychotischen Störung und gesunden Kontrollpersonen in Bezug auf die Endocannabinoid-Konzentrationen
Von 18 Patienten und 16 gesunden Kontrollpersonen wurden Blutproben entnommen, um die Blutplasmakonzentrationen der Endocannabinoide Anandamid und 2-AG zu messen. Es gab nur minimale "Beziehungen zwischen 2-AG- oder Anandamid-Plasmakonzentrationen und dopaminergen, glutamatergen oder GABA-ergen Messungen in beiden Gruppen".
Abteilung für Psychiatrie und Neuropsychologie, School for Mental Health and Neuroscience (MHeNs), Universität Maastricht, Niederlande.
van Hooijdonk CFM, et al. Psychol Med. 2024 Feb 23:1-11.
Wissenschaft/Tier: CBD kann vor Hirnverletzungen nach Herzschäden schützen
Studien mit Ratten zeigen, dass "CBD durch antioxidative, entzündungshemmende und anti-apoptotische Mechanismen vor Hirnverletzungen durch Herzschäden schützen kann".
Abteilung für Neurologie, Medizinische Fakultät, Suleyman Demirel Universität, Isparta, Türkei.
Dogan Unlu M, et al. Neurosci Lett. 2024;825:137689.
Wissenschaft/Tier: CBD schützt vor akuter Aortenruptur
Eine akute Aortendissektion oder Aortenruptur schreitet schnell voran und ist mit einer hohen Sterblichkeit verbunden. In Studien mit Mäusen wurde gezeigt, dass CBD die mit einer akuten Aortendissektion verbundene Morbidität und Mortalität verringert. "Die CBD-induzierten Effekte wurden möglicherweise durch die Unterdrückung der Makrophageninfiltration und der PMAIP1-induzierten VSMC-Apoptose (die hauptsächlich in Makrophagen exprimiert wird) vermittelt."
Medizinische Fakultät der chinesischen PLA, China.
Guo Y, et al. J Mol Cell Cardiol. 2024 Feb 20;189:38-51.
Wissenschaft/Zellen: CBG induziert den Zelltod in Bauchspeicheldrüsenkrebszellen
Cannabigerol (CBG) induziert nachweislich den autophagischen Zelltod in menschlichen duktalen Adenokarzinom-Zelllinien der Bauchspeicheldrüse.
Fakultät für Pharmazie, Universität Camerino, Italien.
Zeppa L, et al. Int J Mol Sci. 2024;25(4):2001.
Wissenschaft/Zellen: CBD kann Leberzellen vor Bleibelastung schützen
In Studien mit Leberzellen, die Blei ausgesetzt waren, erwies sich CBD als schützend. Die Autoren schrieben, dass "die Zunahme der Zellproliferation und die Verringerung der zellulären Aufnahme von toxischen Metallen durch CBD als starker Beweis für den schützenden Einsatz von CBD bei Blei-Exposition angesehen werden kann."
Abteilung für medizinische Pharmakologie, Medizinische Fakultät, Yozgat Bozok Universität, Türkei.
Şahin S, et al. Sci Total Environ. 2024:170901.
Wissenschaft/Zellen: CBD kann helfen, Muskelmasse bei Krebs zu erhalten
Studien mit Muskelzellen zufolge "könnte CBD als Hilfsmittel bei der Behandlung von Krebskachexie eingesetzt werden, um die Muskelmasse zu erhalten und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern."
Unité de Nutrition Humaine UMR1019, Unité de Nutrition Humaine (UNH), Université Clermont Auvergne, Frankreich.
Le Bacquer O, et al. Am J Physiol Cell Physiol. 2024 Feb 26. [im Druck]
Wissenschaft/Review: Cannabinoide können bei der Wundheilung hilfreich sein
"Tierstudien legen nahe, dass die Anwendung von Cannabinoiden die Heilung von postoperativen und chronischen Wunden verbessern kann. Es gibt nur wenige Humanstudien, in denen die Auswirkungen von Cannabinoiden auf die Wundheilung untersucht wurden, und bei vielen von ihnen handelt es sich um Fallserien und Beobachtungsstudien. Sie deuten darauf hin, dass Cannabinoide einen gewissen Nutzen haben könnten."
Abteilungen für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, University of Oklahoma Health Sciences Center, Oklahoma City, Oklahoma, USA.
Parikh AC, et al. Health Sci Rep. 2024;7(2):e1908.
Wissenschaft/Review: Cannabiskonsum während der Schwangerschaft kann mit einem erhöhten Risiko für ADHS und Autismus verbunden sein
Vierzehn Primärstudien, davon zehn über ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) und vier über ASD (Autismus-Spektrum-Störung), mit insgesamt 203.783 Teilnehmern wurden in diese Studie einbezogen. Die Autoren kamen in ihrer Analyse zu dem Schluss, dass diese "Studie darauf hindeutet, dass die pränatale Cannabisexposition der Mutter mit einem höheren Risiko für ADHS-Symptome und ASD bei den Nachkommen verbunden ist."
Schule für Bevölkerungsgesundheit, Curtin University, Bentley, Australien.