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IACM-Informationen vom 16. September 2017
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Wissenschaft/Mensch â Trauma-Patienten finden nach einer Umfrage Linderung durch eine Behandlung mit Cannabis
Menschen mit Traumata im Bereich von Muskeln und Skelett profitieren nach Umfrage-Daten von einer Behandlung mit Cannabis. Forscher der Harvard Medical School befragten 500 Patienten an zwei Trauma-Zentren. Die meisten der Patienten waren der Auffassung, dass Cannabis zur Behandlung von Schmerzen (78 %) und Angst (62 %) genutzt werden könnte. Die meisten Patienten (60 %) hatten Cannabis mindestens einmal vorher verwendet, wÀhrend nur 14 % angaben, es nach der Verletzung verwendet zu haben.
Von denen, die Cannabis wĂ€hrend der Erholung vom Unfall verwendeten, gaben 90 % (63 von 70) an, dass es die Symptome der Schmerzen linderte, und 81 % (57 von 70) gaben an, dass es die Menge der Opiate, die sie verwendeten, reduzierte. Die Autoren folgerten, dass âdie Mehrheit der Patienten in dieser Studie glaubte, dass medizinisches Marihuana eine wirksame Behandlung darstellt, und dass es eine Rolle bei der Reduzierung der Schmerzen nach einer Verletzung oder nach einer Operation spielt. Diese Patienten, die Marijuana wĂ€hrend ihrer Erholung einnahmen, denken, dass es Symptome der Schmerzen linderte und die Opiateinnahme reduzierte.â
Wissenschaft/Mensch â Etwa 40 % der Kriegsveteranen, die Cannabis verwenden, nutzen es fĂŒr medizinische Zwecke
Etwa 9 % der Veteranen in den USA berichteten von einem Cannabiskonsum im vergangenen Jahr. Dies ist das Ergebnis von Forschung durch Wissenschaftler des Zentrums fĂŒr AbhĂ€ngigkeit der UniversitĂ€t von Michigan (USA). In Staaten, in denen medizinisches Cannabis im Jahr 2014 legal war, verwendeten etwa 41 % der Veteranen, die Cannabis im vergangenen Jahr verwendet hatten, dieses aus medizinischen GrĂŒnden. Jene, die es medizinisch nutzten, waren Ă€lter und wiesen weniger wahrscheinlich in der jĂŒngeren Vergangenheit starke Trinkepisoden oder Kriterien fĂŒr Alkoholmissbrauch oder AlkoholabhĂ€ngigkeit auf, verglichen mit Veteranen, die es nicht aus medizinischen GrĂŒnden verwenden.
Die Autoren folgerten, dass âverglichen mit Nichtveteranen in der US-Allgemeinbevölkerung kĂŒrzlicher Cannabiskonsum bei Veteranen Ă€hnlich oder etwas geringer vorlag. Allerdings war bei denen, die es im vergangenen Jahr verwendet hatten, der Anteil medizinischer Verwendung mehr als doppelt so hoch wie in der Allgemeinbevölkerung. Da nur die nichtmedizinische Cannabis-Verwendung mit einem höheren Anteil von starkem episodischen Alkoholkonsum und Alkoholkonsumsstörungen verbunden war, könnte es wichtig sein, problematischen Alkoholkonsum in dieser Hochrisikogruppe anzusprechen.
Kurzmeldungen
USA â Der Cannabiskonsum bei Heranwachsenden nahm 2016 ab
Die Nationale Umfrage zum Drogenkonsum mit Gesundheitsbericht von 2016 fand heraus, dass 6,5 % der Antwortenden zwischen 12 und 17 Jahren angaben, Cannabis innerhalb der vergangenen 30 Tage konsumiert zu haben â eine Abnahme seit 2002 um 21 %. Im Bericht heiĂt es dazu: âMarihuanakonsum unter Heranwachsenden im Alter zwischen 12 und 17 Jahren war im Jahr 2016 niedriger als in den meisten Jahren zwischen 2009 und 2014.â Cannabiskonsum bei Menschen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren nahm zu.
Wissenschaft/Mensch â Der legale Zugang zu Cannabis könnte die Behandlung mit anderen Medikamenten reduzieren
Von 83 chronischen Schmerzpatienten, die an einem medizinischen Cannabisprogramm teilnahmen, setzten 28 innerhalb von 6 Monaten alle anderen Medikamente ab. Im Vergleich dazu beendete nur einer von 42, die nicht am Programm teilnahmen, die Einnahme der anderen Medikamente. Die Autoren folgerten, dass âder legale Zugang zu Cannabis die Verwendung verschiedener Klassen gefĂ€hrlicher verschriebener Medikamente bei bestimmten Patientengruppen reduzieren kannâ.
Abteilung fĂŒr Ăkonomie, UniversitĂ€t von Neumexiko, Albuquerque, USA.
Stith SS, et al. J Am Med Dir Assoc, 9. September 2017 [im Druck]
Wissenschaft/Tier â Eine Behandlung mit Cannabinoiden könnte die Toleranzentwicklung auf Morphium reduzieren
Bei MĂ€usen mit Krebsschmerzen, die mit einem Cannabinoid behandelt wurden, das nur den CB2-Rezeptor aktiviert (AM1241), zusammen mit Morphium, wurde die Entwicklung der Toleranz auf Morphium reduziert.
Krebskrankenhaus der Medizinischen UniversitÀt von Harbin, China.
Zhang M, et al. Mol Med Rep, 13. September 2017 [Im Druck]
Wissenschaft/Tier â Das Terpen Tingenon aktiviert den CB2-Rezeptor
Es wurde gezeigt, dass Tingenon, ein Terpen, den CB2-Rezeptor aktiviert. Dies ist ein weiteres Terpen (Ă€therisches Ăl mit AktivitĂ€t am CB2-Rezeptor, von denen das bekannteste Beta-Caryophyllen ist.
BundesuniversitÀt am Amazonas, Manaus, Brasilien.
Veloso CC, et al. Inflammopharmacology, 9. September 2017 [im Druck]
Wissenschaft/Zellen â CBD aktiviert den GPR12-Rezeptor
CBD (Cannabidiol) aktiviert den GPR12-Rezeptor. Es wurde nachgewiesen, dass der GPR12 metastasierende Krebszellen verÀndert.
Institut fĂŒr Pharmakologie und Toxikologie, medizinische FakultĂ€t, UniversitĂ€t von Louisville, USA.
Brown KJ, et al. Biochem Biophys Res Commun, 6. September 2017 [Im Druck]
Wissenschaft/Tier â Ein CB1-Rezeptoragonist potenzierte die Wirkung eines Antiepileptikums
Der CB1-Rezeptoragonist ACEA vergröĂerte in einem Mausmodell der Epilepsie die Potenz des antiepileptischen Medikamentes Levetiracetam, jedoch nicht von Clobazam, Lacosamid, Phenobarbital, Tiagabin oder ValproinsĂ€ure.
Institut fĂŒr Pathophysiologie, Medizinische UniversitĂ€t von Lublin, Polen.
Luszczki JJ, et al. PLoS One. 2017;12(8):e0183873.
Wissenschaft/Tier â Die Blockade des CB1-Rezeptors könnte den NĂŒchternblutzuckerspiegel erhöhen
Rimonabant, ein Antagonist am CB1-Rezeptor, könnte den NĂŒchternblutzuckerspiegel erhöhen. Die Autoren schrieben, dass eine solche Blockade der CB1-Rezeptoren in der Leber âbei der Entwicklung von Medikamenten zur Erzielung eines Gewichtsverlusts, die den peripheren Cannabinoid-CB1-Rezeptor zum Ziel haben, vermieden werden sollteâ.
Institut fĂŒr Pharmakologie und Toxikologie von Peking, China.
Chen W, et al. Eur J Pharmacol, 26. August 2017 [Im Druck]
Wissenschaft/Mensch â Cannabiskonsum verdoppelt das Risiko fĂŒr tödliche VerkehrsunfĂ€lle
Insgesamt 4294 Fahrer, die in VerkehrsunfĂ€llen getötet worden waren, wurden in eine Analyse einbezogen. Die Forscher fanden heraus, dass verglichen mit Fahrern, bei denen weder Alkohol noch Cannabis nachgewiesen worden war, der Nachweis von Cannabis die Verantwortlichkeit fĂŒr tödliche UnfĂ€lle um 1,89 erhöhte. ZusĂ€tzliches Trinken erhöhte das Risiko deutlich weiter.
Pacific Institute for Research and Evaluation, USA.