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IACM-Informationen vom 15. November 2014
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Wissenschaft/Tier — THC und CBD können in Kombination mit einer Strahlentherapie sehr wirksam bei aggressiven Hirntumoren sein
Wenn die natürlichen Cannabinoide THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) bei der Behandlung von Krebserkrankungen zusammen mit Strahlentherapie eingesetzt werden, kann das Wachstum nahezu verschwinden. Die neue Forschung von Spezialisten an der St. Georg Universität London untersuchte die Behandlung von Hirnkrebstumoren in Krebszellen und Mäusen und entdeckte, dass die wirksamste Behandlung eine Kombination aus THC und CBD zusammen mit Strahlentherapie ist.
Die Ergebnisse zeigten eine dauer- und dosisabhängige Reduzierung der Lebensfähigkeit der Krebszellen durch beide Cannabinoide. Eine Kombination der Cannabinoide war mehr als additiv. In gleicher Weise führte die Vorbehandlung mit THC und CBD zusammen vier Stunden lang vor der Strahlentherapie zu einer größeren Empfindlichkeit der Tumorzellen gegenüber den Strahlen als eine Vorbehandlung mit einem der Cannabinoide allein. Diese Ergebnisse im Zellversuch wurden bei Mäusen mit Gliom, einem aggressiven Hirntumor, bestätigt. Sie zeigten dramatische Rückgänge der Tumorvolumina, wenn beide Cannabinoide zusammen mit Strahlentherapie eingesetzt wurden. In der Behandlungsgruppe war das mittlere Tumorvolumen am 21. Behandlungstag im Vergleich zur Kontrollgruppe um etwa 90% (5,5 Kubikmillimeter gegenüber 48,7 Kubikmillimeter) reduziert. Die Forscher schrieben, dass „unsere Daten die Möglichkeit hervorheben, dass diese Cannabinoide Gliomzellen vorbereiten, sodass sie besser auf ionisierende Strahlen ansprechen, und legen einen potenziellen klinischen Nutzen für Gliompatienten durch die Verwendung dieser beiden Therapieformen nahe.“
Cannabis extract can have dramatic effect on brain cancer, says new research
USA — Die beiden Staaten Oregon und Alaska sowie die Hauptstadt Washington haben für die Legalisierung von Cannabis gestimmt
Die Bürger der beiden Staaten Oregon. Und Alaska sowie die US-Hauptstadt haben am 4. November für die Legalisierung von Cannabis gestimmt. Die Gesetzesvorlagen in Oregon und Alaska würden den Freizeitkonsum von Cannabis mit einem Netzwerk von Cannabisverkaufsstellen ähnlich dem in den Staaten Washington und Colorado, die 2012 die ersten beiden US-Staaten wurden, die den Freizeitkonsum von Cannabis erlaubt haben, legalisieren.
Ein weniger weit reichender Vorschlag im Distrikt von Columbia (Washington D. C.), der den Cannabisbesitz, aber nicht den Verkauf in Läden erlaubt, hielt eine Unterstützung von 65 % der Wähler. Die Unterstützer der Gesetzesvorlage im Distrikt von Columbia haben sie als Bürgerrechts-Thema behandelt, weil Studien zeigen, dass Afroamerikaner wesentlich häufiger wegen illegalen Cannabisbesitzes verhaftet werden als Menschen anderer Rassen. Der Gesetzentwurf von D.C. wurde stark unterstützt, könnte jedoch im Rahmen einer Überprüfung durch den US-Kongress gestoppt werden. Der Kongress hat das verfassungsrechtlich verbriefte Recht, Gesetze der Hauptstadt aufzuheben. Die Gesetzesvorlage würde es Erwachsenen im Alter von 21 Jahren oder älter erlauben, bis zu 2 Unzen (57 g) Cannabis zu besitzen und bis zu 6 Pflanzen anzubauen.
Wissenschaft/Mensch — Erstmals diagnostizierte HIV-Patienten, die Cannabis konsumieren, weisen eine geringere Viruslast auf
Ein mindestens täglicher Cannabiskonsum ist mit einer signifikant niedrigeren Blutplasma HIV-Viruslast (pVL) bei Menschen, die erstmals HIV-positiv getestet wurden, assoziiert. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die von Forschern des St. Pauls-Krankenhauses sowie der Universität von British Columbia in Vancouver (Kanada) durchgeführt wurde. Die Wissenschaftler wollten mögliche Wirkungen des Cannabiskonsums auf die Viruslast bei kürzlich seropositiv gewordenen Konsumenten illegaler Drogen untersuchen. Sie analysierten die Beziehung zwischen Viruslast und starkem Cannabiskonsum bei 88 Teilnehmern, die nach der Aufnahme in die Studie zwischen Mai 1996 und März 2012 seropositiv wurden.
Die Forscher schrieben, dass "wir in Übereinstimmung mit Ergebnissen aus jüngeren in vitro und in vivo-Studien, inklusive einer, die mit lentiviral-infizierten Primaten durchgeführt wurde, eine strenge Beziehung zwischen Cannabiskonsum und niedrigem pVL nach Serokonversion bei Teilnehmern, die illegale Drogen konsumieren, beobachtet haben. Unsere Ergebnisse unterstützen die weitere Untersuchung der immunmodulatorischen oder antiviralen Wirkungen von Cannabinoiden bei Personen, die mit HIV/Aids leben."
Wissenschaft/Mensch — Cannabiskonsum könnte nach Fallberichten hilfreich bei medikamentenresistenter Epilepsie sein
Cannabiskonsum könnte nach 18 Fallberichten, die von Wissenschaftlern der Klinik für Innere Medizin der Universität von Saskatchewan in Saskatoon (Kanada) vorgestellt wurden, hilfreich bei Epilepsie sein. 18 Patienten innerhalb einer Gesamtpopulation von 800 Patienten mit Epilepsie im Epilepsiezentrum der Klinik hatten eine Verschreibung für medizinischen Cannabis. 11 (61 %) wiesen eine medikamentenresistente Epilepsie auf.
Die mittlere Konsumdosis war 2 g (Spannbreite: 0,5-8 g) pro Tag. 10 Patienten (56 %) berichteten von einer Zunahme der Anfälle, wenn sie die Cannabisverwendung einstellten. Nur 2 Patienten (11 %) gaben Nebenwirkungen an, und alle Patienten fanden medizinischen Cannabis sehr hilfreich bei der Anfallskontrolle und der Verbesserung der Stimmung. Die Autoren folgerten, dass Patienten mit Epilepsie, "die medizinisches Marihuana verwenden, ein gemeinsames Profil aufweisen. Es sind im Allgemeinen junge alleinstehende Männer mit medikamentenresistenter Epilepsie und zusätzlichen psychiatrischen Erkrankungen. Die meisten verwendeten Marihuana vor einer formalen Verschreibung und sind der Auffassung, dass die Droge wirksam bei der Anfallskontrolle war. Wegen der gleichzeitigen Verwendung anderer antiepileptischer Medikamente ist die Angelegenheit zu komplex, um den wirklichen Effekt von Marihuana abzuschätzen."
Kurzmeldungen
Wissenschaft/Mensch — Cannabiskonsum reduzierte die graue Substanz in einer kleinen Hirnregion
Bildgebung des Gehirns von 48 Cannabiskonsumenten und 62 nicht konsumierenden Kontrollpersonen zeigte, dass Cannabiskonsumenten ein signifikant geringeres Volumen in einer kleinen Hirnregion (orbitofrontaler Gyrus) und eine höhere funktionelle Verbindung im Netzwerk des orbitofrontalen Kortex aufwiesen. Die Autoren schrieben, dass "Längsschnittstudien erforderlich sind, um die Kausalität dieser Wirkungen zu untersuchen".
Zentrum für Hirngesundheit, Universität von Texas, Dallas, USA.
Filbey FM, et al. Proc Natl Acad Sci U S A, 10. November 2014 [Im Druck]
USA — Wähler in Florida ließen das medizinische Cannabisgesetz nicht passieren
Die Wähler in Florida verabschiedeten nicht einen Vorschlag zur Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke. Dieser Vorschlag war eine Änderung der Verfassung, die 60 % der Wähler zur Verabschiedung benötigt hätte, jedoch nur eine Unterstützung von 57 % erhalten hatte.
New York Times vom 4. November 2014
Guam — Wähler legalisieren die medizinische Verwendung von Cannabis
Während der allgemeinen Wahlen am 4. November stimmten 56 % der Wähler für die Legalisierung der medizinischen Verwendung von Cannabis in Guam. Die Regierung muss nun Regelungen und Regeln für die Verteilung und die Verwendung der Droge entwickeln. Guam ist ein Territorium der Vereinigten Staaten im westlichen pazifischen Ozean.
Guampdn.com vom 4. November 2014
Dänemark — Regierung finanziert Forschung zur medizinischen Verwendung von Cannabis
Die Regierung beschloss, die medizinische Forschung in den medizinischen Nutzen von Cannabis mit 857 Millionen Kronen (etwa 145 Millionen US-Dollar, 115 Millionen €) zu unterstützen.
The Local vom 31. Oktober 2014
Wissenschaft/Tier — Cannabinoide können bei Angststörungen helfen
Die Aktivierung des Endocannabinoidsystems durch Cannabinoide in einer bestimmten Gehirnregion (das periaquäduktale Grau) schwächt die Konsequenzen unangenehmer Reize ab. Die Forscher folgerten, dass "dieser Prozess für die Entwicklung zusätzlicher Behandlungen gegen Panik- und andere Angst bezogene Störungen in Betracht gezogen werden könnte".
Pharmakologisches Institut, Universität von Minas Gerais, Belo Horizonte, Brasilien.
Viana TG, et al. Psychopharmacology (Berl), 13. November 2014 [Im Druck]
Wissenschaft/Tier — Cannabinoide und Diclofenac reduzieren synergistisch neuropathische Schmerzen
Nichtsteroidale Entzündungshemmer wie Diclofenac und Hemmer von MAGL (Monoacylgycerollipase), die den Abbau von Endocannabinoiden hemmen, reduzierten synergistisch neuropathische Schmerzen bei Mäusen. Der Effekt der Endocannabinoide wurde durch den CB1-Rezeptor vermittelt.
Universität von West Virginia, Psychologisches Institut, Morgantown, USA.
Crowe MS, et al. Br J Pharmacol, 13. November 2014 [Im Druck]
Wissenschaft/Tier — THC hat entzündungshemmende Eigenschaften bei Affenmodellen der HIV-Infektion
THC reduzierte die Entzündung des Darmes von Makaken, die mit dem SI-Virus (SIV), das dem HIV beim Menschen ähnelt, infiziert waren. Die Forscher schrieben, dass THC "die Unterdrückung der gastrointestinalen Entzündung und die Aufrechterhaltung der intestinalen Homöostase" vermittelte.
Tulane National Primate Research Center, Covington, USA.