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IACM-Informationen vom 14. April 2007
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Italien â Regierung will die Verwendung von Medikamenten auf Cannabisbasis ermöglichen
Der italienische Senat sollte "ohne Verzögerung den neuen Gesetzesvorschlag der italienischen Regierung verabschieden, der die medizinische Verschreibung von Schmerzmitteln erleichtert, nicht nur von Medikamenten auf Opiatsbasis, sondern auch solcher, die Cannabisabkömmlinge enthalten." Dies ist die dringende Bitte von Gesundheitsministerin Livia Turco bei der Veranstaltung "RehabilitationsaktivitĂ€ten: gestern, heute, morgen", die am 22. MĂ€rz am Leonarda-Vaccari-Institut in Rom durchgefĂŒhrt wurde.
Auf eine spezifische Frage zur Verwendung von Cannabisabkömmlingen zur Behandlung von Schmerzen durch Andrea Pelliccia, Neuropsychiater am Sankt-Andrea-Krankenhaus in Rom, antwortete die Ministerin: "Sie haben ein verbotenes Wort verwendet", erklĂ€rte jedoch dann: "Ich denke, dass die Schmerztherapie bei bestimmten Erkrankungen eine MaĂnahme der Menschlichkeit in unserem Land ist. Ich möchte daran erinnern, dass die Verwendung von Cannabinoiden zur Schmerztherapie wissenschaftlich gerechtfertigt ist. Also sollten wir alles verfĂŒgbare verwenden."
(Quelle: DoctorNews vom 23. MĂ€rz 2007, http://www.doctornews.it)
Wissenschaft â In einer klinischen Studie beeinflusste die Verwendung von Cannabis nicht die Wirksamkeit von zwei Antikrebs-Mitteln
Um zu untersuchen, ob die Verwendung von Cannabistee die Pharmakokinetik und damit die Wirksamkeit von Antikrebs-Mitteln beeinflusst, wurde an einem Krankenhaus in Rotterdam (Niederlande) eine klinische Studie mit 24 Krebspatienten durchgefĂŒhrt. 12 Patienten erhielten Irinotecan (600 mg) und 12 Docetaxel (180 mg). Drei Wochen spĂ€ter erhielten die gleichen Patienten beide Medikamente begleitend mit Cannabis (200 ml pflanzlicher Tee mit 0,2 Gramm Cannabis mit 18 Prozent THC), der 15 Tage lang jeweils in einer abendlichen Dosis, beginnend 12 Tage vor der zweiten Behandlung, verabreicht wurde.
Die Verabreichung des medizinischen Cannabis beeinflusste nicht signifikant den Konzentrationsverlauf der beiden Antikrebs-Mittel Irinotecan und Docetaxel. Die Forscher folgerten daraus, dass die "getestete Sorte von medizinischem Cannabis begleitend mit beiden Antikrebs-Mitteln ohne Dosisanpassung verabreicht werden kann."
(Quelle: Engels FK, de Jong FA, Sparreboom A, Mathot RA, Loos WJ, Kitzen JJ, de Bruijn P, Verweij J, Mathijssen RH. Medicinal cannabis does not influence the clinical pharmacokinetics of irinotecan and docetaxel. Oncologist 2007;12(3):291-300.)
Kurzmeldungen
USA â Neumexiko
Wie erwartet hat Gouverneur Bill Richardson die Gesetzesvorlage zu medizinischem Cannabis unterzeichnet, so dass Neumexiko der zwölfte Staat der USA mit einem medizinischen Cannabisgesetz wurde. "Dieses Gesetz wird den BĂŒrgern von Neumexiko, die an schweren Erkrankungen leiden, notwendige Linderung verschaffen," erklĂ€rte Richardson wĂ€hrend der Unterzeichnungszeremonie am 2. April. (Quelle: Reuters vom 2. April 2007)
USA â Patients Out of Time
Einige VortrĂ€ge der Referenten der vierten nationalen klinischen Konferenz zu Cannabistherapeutika, die am 6. - 8. April 2006 stattfand, sind nun online auf You Tube verfĂŒgbar (http://www.youtube.com/cannabistherapeutics). Weitere VortrĂ€ge sollen folgen. (Quelle: Patients Out of Time vom 6. April 2007)
Wissenschaft â Lungenkrebs
Eine Studie, die von der internationalen Agentur fĂŒr Krebsforschung in Frankreich in Tunesien mit 149 LungenkrebsfĂ€llen und 188 Kontrollpersonen durchgefĂŒhrt worden war, fand heraus, dass das Rauchen von Tabak mit einem 4- bis 17-fach erhöhten Risiko fĂŒr Lungenkrebs in AbhĂ€ngigkeit von der Dosis assoziiert war. Das Rauchen von Cannabis war mit einem 4-fach erhöhten Risiko ohne eine klare Dosis-Wirkungsbeziehung verbunden. (Quelle: Voirin N, et al. J Thorac Oncol 2006;1(6):577-9.)