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IACM-Informationen vom 13. Dezember 2014
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IACM â Cannabinoid-Kongress 2015 â Einladung zur Einreichung von Abstracts
Der IACM-Vorstand möchte Sie zur Cannabinoid Conference 2015 einladen sowie zur Vorstellung Ihrer Forschungsergebnisse. Es ist eine gemeinsame Veranstaltung der IACM und des EuropĂ€ischen Workshops zu Cannabinoiden und findet vom 17. 19. September 2015 in Sestri Levante (Italien) statt. Die Kongress-Webseite ist nun mit dem vorlĂ€ufigen Programm online. Es können Abstracts eingereicht werden, und Interessierte können sich als Teilnehmer registrieren. Der Abgabeschluss fĂŒr Abstracts fĂŒr VortrĂ€ge ist der 30. April 2015 und fĂŒr Poster der 31. Juli 2015. Im Jahr 2011 arbeitete die IACM bereits mit dem EuropĂ€ischen Workshop zusammen und fĂŒhrte einen sehr erfolgreichen und inspirierenden gemeinsamen Kongress an der UniversitĂ€t Bonn durch. Hier finden Sie Sponsoren des Kongresses im kommenden Jahr. Wenn Sie den Kongress als Sponsor unterstĂŒtzen wollen, senden Sie bitte eine E-Mail an die IACM (info@cannabis-med.org).
Datum: 17. bis 19. September 2015
Ort: Palazzo Negrotto Cambiaso, Sestri Levante, Italien
WĂ€hrend des IACM-Kongresses 2015 wird die IACM vier Personen fĂŒr besondere Leistungen hinsichtlich der WiedereinfĂŒhrung von Cannabis und Cannabinoiden als Medikamente ehren. Es gibt jeweils einen Preis fĂŒr Grundlagenforschung (Ester Fride Award), fĂŒr klinische Forschung, fĂŒr junge Forscher (bis 40 Jahre) und einen Sonderpreis. Das IACM-Preis-Komitee wird die PreistrĂ€ger auswĂ€hlen. Jeder Preis ist mit einem Preisgeld von 500 Euro verbunden. WĂ€hrend des Kongresses wird die IACM ihre Mitgliederversammlung abhalten und neue Mitglieder in den Vorstand sowie einen neuen Vorsitzenden bzw. eine neue Vorsitzende wĂ€hlen.
Wissenschaft/Mensch â Der Nutzen von Cannabidiol bei Epilepsie im Kindesalter wurde beim jĂ€hrlichen Kongress der amerikanischen Epilepsie-Gesellschaft diskutiert
WĂ€hrend des 68. jĂ€hrlichen Kongresses der Amerikanischen Epilepsie-Gesellschaft wurden zwei klinische Studien vorgestellt, die die Wirksamkeit und Sicherheit bei der Entwicklung eines Cannabisextraktes (Epidiolex) des britischen Unternehmens GW Pharmaceuticals, der reich an CBD (Cannabidiol) ist, vorgestellt. Diese Studien sind VorlĂ€uferstudien fĂŒr eine kontrollierte klinische Studie. In die erste Studie wurden 23 Patienten mit behandlungsresistenter Epilepsie, insbesondere Dravet-Syndrom, mit einem durchschnittlichen Alter von zehn Jahren aufgenommen. Sie wurde an zwei Epilepsiezentren an der UniversitĂ€t von New York und an der UniversitĂ€t von Kalifornien in San Francisco durchgefĂŒhrt. Die Patienten erhielten CBD in einer konstanten Dosis von 5 mg/kg Körpergewicht zusĂ€tzlich zu ihren aktuellen Epilepsie-Medikamenten. Die tĂ€gliche Dosis wurde langsam bis zum Auftreten einer UnvertrĂ€glichkeit oder dem Erreichen einer maximalen Dosis von 25 mg/kg Körpergewicht gesteigert. Nach dreimonatiger Behandlung wiesen 39 % der Patienten eine Reduzierung der AnfallshĂ€ufigkeit um mehr als 50 % auf. Anfallsfreiheit trat bei drei von neun Dravet-Patienten und einem von 14 Patienten mit anderen Epilepsieformen auf. Die Nebenwirkungen waren meistens gering oder mĂ€Ăig stark und umfassten SchlĂ€frigkeit, MĂŒdigkeit, reduzierter Appetit, Gewichtszunahme, Durchfall, verstĂ€rkter Appetit und Gewichtsverlust.
Der zweite Abstract zu Epidiolex befasste sich mit Wechselwirkungen zwischen bestehenden Antiepileptika und Epidiolex. In dieser Studie nahmen 33 Kinder durchschnittlich drei verschiedene Medikamente, darunter Clobazam (54,5 % der Patienten), ValproinsĂ€ure (36,4 %), Levetiracetam (30,3 %), Felbamat (21,2 %), Lamotrigin (18,2 %) und Zonisamid (18,2 %). Auch in dieser Studie erhielten die Patienten eine Tagesdosis von 5 mg/kg, die jede Woche um 5 mg/kg bis zu einer maximalen Dosis von 25 mg/kg gesteigert und zusĂ€tzlich zur bisherigen antiepileptischen Behandlung verabreicht wurde. Die Studie ergab, dass die zusĂ€tzliche Gabe von CBD bei Patienten mit mehreren Medikamenten Ănderungen der Blut-Konzentrationen von einigen Antiepileptika verursachen kann. Eine Untergruppe der Patienten erlebte eine Zunahme der Clobazam-Konzentrationen, die eine Sedierung verursachte und eine Dosisanpassung erforderte. Dies legt nahe, dass CBD Wirkungen auf wichtige metabolische Abbauwege von Clobazam hat.
Kurzmeldungen
Wissenschaft/Mensch â Alkoholkonsum, jedoch nicht Cannabiskonsum vergröĂert das Risiko fĂŒr StĂŒrze
In einer Studie mit 690 Erwachsenen im Alter zwischen 20 und 64 Jahren erhöhte vorheriger Alkoholkonsum, nicht jedoch vorheriger Cannabiskonsum signifikant das Risiko fĂŒr Verletzungen durch StĂŒrze.
Abteilung fĂŒr Epidemiologie und Biostatistik, UniversitĂ€t von Auckland, Neuseeland.
Thornley S, et al. N Z Med J 2014;127(1406):32-8.
Wissenschaft â TrĂŒffel enthalten Anandamid
TrĂŒffel enthalten das Endocannabinoid Anandamid. Die Forscher schrieben, dass Anandamid "frĂŒher als Endocannabinoid bindende Rezeptoren entstanden ist, und dass Anandamid ein altes Lockmittel fĂŒr TrĂŒffelesser sein könnte".
Institut fĂŒr Lebens-, Gesundheits- und Umweltwissenschaften, UniversitĂ€t von L'Aquila, Italien.
Pacioni G, et al. Phytochemistry, 26. November 2014 [im Druck]
USA â Amerikanische Indianer dĂŒrfen weiterhin auf ihrem Land Cannabis anbauen und verkaufen
Das Justizministerium teilte am 11. Dezember StaatsanwĂ€lten mit, dass sie den StĂ€mmen in Reservaten fĂŒr eingeborene Amerikaner nicht daran hindern sollen, auf ihrem Land Cannabis anzubauen und zu verkaufen, selbst in den Staaten, in denen dies verboten ist. Die neue Richtlinie wird von Fall zu Fall angewendet. Es muss abgewartet werden, wie viele Reservate von diesem Vorzug Gebrauch machen werden. Viele StĂ€mme sind gegen die Legalisierung von Cannabis auf ihrem Land und die Bundesbehörden werden, falls sie darum gebeten werden, das Gesetz in diesen Gegenden durchsetzen.
Los Angeles Times vom 11. Dezember 2014
USA â Forscherin erhĂ€lt 2 Millionen Dollar, um den Nutzen von Cannabis bei posttraumatischer Belastungsstörung zu untersuchen
Colorado ehrt Dr. Sue Sisley, die im Juli ihren Arbeitsplatz als Professorin an der UniversitĂ€t von Arizona verloren hatte, durch eine UnterstĂŒtzung von zwei Millionen Dollar (etwa 1,6 Millionen Euro), damit sie ihre Studie zu den Wirkungen von Cannabis bei Veteranen, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, fortfĂŒhren kann. Sie hatte den Verdacht geĂ€uĂert, dass sie ihren Arbeitsplatz aufgrund politischer EinflĂŒsse verloren hatte. Sisleys Studie soll sich auf 76 Veteranen mit posttraumatischer Belastungsstörung konzentrieren, von denen die HĂ€lfte aus Arizona â wo ein privater Spender ihr einen freien Laborplatz zur VerfĂŒgung gestellt hat â und die andere HĂ€lfte an der Johns Hopkins UniversitĂ€t in Baltimore untersucht werden.
New York Daily News vom 27. November 2014
Uruguay â Das Cannabisprogramm wird nach der Wahl des neuen PrĂ€sidenten fortgesetzt
Tabare Vazquez ist nach der Wahl am 30. November 2014 der neue PrÀsident von Uruguay. Er verlÀngert die zehn Jahre dauernde Regierung der linksgerichteten Koalition und erlaubt die Umsetzung eines Gesetzes, das die Produktion und den Verkauf von Cannabis legalisiert. Vazquez folgt auf den populÀren PrÀsidenten José Mujica.
USA â Nach Auffassung der NHTSA unterstĂŒtzen wissenschaftliche Erkenntnisse nicht die Entwicklung von Grenzwerten von THC im Blut
VerfĂŒgbare wissenschaftliche Daten sind nicht in der Lage, die Definition einer Schwelle fĂŒr die BeeintrĂ€chtigung durch Cannabis zu unterstĂŒtzen, sowie sie bereits fĂŒr Alkohol existiert. Dies ist die Schlussfolgerung einer Veröffentlichung der nationalen Behörde fĂŒr Verkehrssicherheit (NHTSA) des Bundesverkehrsministeriums. Gesetze mit solchen Grenzwerten erlauben die Bestimmung von Schwellenkonzentrationen im Blut fĂŒr Substanzen, oberhalb derer Verkehrsteilnehmer als nicht fahrtĂŒchtig betrachtet werden, auch beim Fehlen weiterer Anhaltspunkte, dass die Person in der Tat beeintrĂ€chtigt ist.
Bericht der NHTSA vom November 2014
Wissenschaft/Mensch â Cannabis- und Tabakkonsum sind mit einer schlechteren Bildungsentwicklung assoziiert, der Zusammenhang könnte jedoch nicht kausal sein
In einer Studie mit 1155 Kindern waren die Verwendung von Cannabis und der Konsum von Tabak im Alter von 15 Jahren mit einer schlechteren schulischen Entwicklung im Alter von 16 Jahren assoziiert. Die Wirkung von Tabak war stÀrker als die von Cannabis. Die Forscher schrieben, dass es "möglich ist, dass diese Wirkungen durch nicht kausale Mechanismen entstehen, obwohl eine kausale ErklÀrung nicht ausgeschlossen werden kann".
School of Social and Community Medicine, UniversitĂ€t von Bristol, GroĂbritannien.
Stiby AI, et al. Addiction, 9. Dezember 2014 [im Druck]
Wissenschaft/Tier â Erhöhte 2-AG-Spiegel im Blut sind hilfreich bei traumatischer Hirnverletzung
Bei MĂ€usen reduziert die Hemmung des Enzyms, das fĂŒr den Abbau des Endocannabinoids 2-AG (2-Arachidonoylglycerol) verantwortlich ist, was die 2-AG-Konzentration erhöht, die negativen Konsequenzen einer traumatischen Hirnverletzung.
Medizinische FakultÀt, staatliche UniversitÀt von Louisiana, New Orleans, USA.
Zhang J, et al. J Cereb Blood Flow Metab, 10. Dezember 2014 [im Druck]
Wissenschaft/Tier â Die Schmerz lindernden Wirkungen von CBD hĂ€ngen von der Art des Schmerzes ab
Bei Forschung mit MĂ€usen reduzierte CBD die Schmerzen nur bei einer Schmerzform. In Kombination mit Morphium wirkte CBD nur bei einer Schmerzform synergistisch.
Temple-UniversitÀt, Philadelphia, USA.
Neelakantan H, et al. Behav Pharmacol, 5. Dezember 2014 [im Druck]
Wissenschaft/Tier â Endocannabinoide reduzieren den Morphium-Entzug
Tierexperimentelle Studien legen nahe, dass die Hemmung des Endocannabinoid-Abbaus Zeichen des Morphium-Entzugs reduziert.
Institut fĂŒr Pharmakologie und Toxikologie, Medizinische FakultĂ€t des Virginia-Campus, Virginia Commonwealth UniversitĂ€t, USA.
Gamage TF, et al. Drug Alcohol Depend, 26. November 2014 [im Druck]
Wissenschaft/Tier â Palmitoylethanolamid verbessert Symptome der BlasenentzĂŒndung
Bei weiblichen Ratten wurde durch eine Chemikalie eine Zystitis (BlasenentzĂŒndung) verursacht. AnschlieĂende Untersuchungen ergaben starke Hinweise auf eine schĂŒtzende Rolle des Endocannabinoids Palmitoylethanolamid bei BlasenentzĂŒndungen.
Institut fĂŒr molekulare und Entwicklungsmedizin, UniversitĂ€t von Siena, Italien.
Pessina F, et al. J Urol, 18. November 2014 [im Druck]
Wissenschaft/Tier â Ein synthetisches Cannabinoid potenzierte die antiepileptischen Wirkungen von Clobazam
Ein synthetisches Cannabinoid (WIN 55,212-2), das Ă€hnlich wie THC wirkt, potenzierte die UnterdrĂŒckung von AnfĂ€llen durch Clobazam in einem Mausmodell fĂŒr Epilepsie.
Abteilung fĂŒr öffentliches Gesundheitswesen, Institut fĂŒr lĂ€ndliche Gesundheit, Polen.
Florek-Luszczki M, et al. Epilepsy Res 2014;108(10):1728-33.
Wissenschaft/Mensch â Sehr starker Cannabiskonsum ist mit HirnverĂ€nderungen verbunden
Untersuchungen von Gehirnen sehr starker Cannabiskonsumenten ergaben geringere Volumina von zwei Hirnregionen (Hippocampus und Amygdala).
Königliches Kolleg der Psychiater, Australien.
Lorenzetti V, et al. Br J Psychiatry, 27. November 2014 [im Druck]
Wissenschaft/Tier â THC reduzierte die EntzĂŒndung der Lunge, die durch das Bakterium Staphylococcus aureus verursacht wird
Ergebnisse neuer Forschung legen nahe, dass THC eine potente entzĂŒndungshemmende Substanz darstellt, die als neue Therapie zur UnterdrĂŒckung von EntzĂŒndungen der Lunge, die durch ein Toxin des Bakteriums Staphylococcus aureus (Enterotoxin B) verursacht werden, eingesetzt werden könnten.
Medizinische FakultĂ€t der UniversitĂ€t von SĂŒd-Carolina, Columbia, USA.