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ACM-Mitteilungen vom 29. November 2014

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Versammlung zur Petition zu Cannabis und Cannabinoiden in der Medizin am 22. November

Am 22. November 2014 fand auf Einladung der ACM In der Stadthalle Soest eine Versammlung zur Petition von Dr. Franjo Grotenhermen zur Verbesserung der Situation von Bundesbürgern, die von Cannabisprodukten profitieren, jedoch keinen Zugang zu solchen Medikamenten haben, statt. Etwa 60 Interessierte waren der Einladung gefolgt.

Neben der Aussprache über den bisherigen Verlauf der Petition und die Sammlung von Unterschriften fand eine öffentliche Verlosung, ein Vortrag von Dr. Grotenhermen über das Endocannabinoid-System sowie eine Diskussion über Perspektiven und Vorschläge für die weitere Arbeit statt.

Die öffentliche Petition konnte auf der Internetseite des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestags zwischen dem 13. August und 10. September 2014 mitgezeichnet werden. Sie lautete: "Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass die Bundesregierung Maßnahmen ergreift, damit die Kosten einer Behandlung mit Medikamenten auf Cannabisbasis bezahlt werden. Der Bundestag möge zudem beschließen, dass Strafverfahren gegen Patientinnen und Patienten im Zusammenhang mit einer durch einen Arzt bescheinigten notwendigen medizinischen Verwendung von Cannabisprodukten grundsätzlich eingestellt werden."

Zudem konnte die Petition durch Unterschriftenlisten, für die eine Vorlage von einer Webseite zur Petition (www.cannabis-medizin-petition.de) heruntergeladen werden kann, unterstützt werden. Insgesamt 33.342 Bürger haben die Petition unterstützt, darunter 16.225 innerhalb der Zeichnungsfrist zwischen dem 13. August und dem 10. September 2014 online auf der Internetseite des Petitionsausschusses sowie 17.117 auf Unterschriftenlisten.

Obwohl das Quorum von 50.000 Mitzeichnern nicht erreicht wurde, kann der Petitionsausschuss dennoch beschließen, die Beratung der Petition öffentlich durchzuführen. Eine solche öffentliche Beratung wurde beantragt. Es ist wichtig, weiterhin Unterschriften zu sammeln und an den Petitionsausschuss zu schicken, solange die Prüfung der Petition andauert. Am 5. November wurde Dr. Grotenhermen mitgeteilt, dass die eingeleitete Prüfung noch andauert. Mit der Beratung unserer Petition kann frühestens auf der ersten Sitzung des kommenden Jahres, im Frühjahr 2015, gerechnet werden. Es kann jedoch auch ein Jahr oder länger dauern.

Dr. Grotenhermen merkte selbstkritisch einen wichtigen Fehler bei der Umsetzung der Petition an. Dieser habe darin bestanden, dass man statt der Online-Petition mit ihrer einschränkenden 4-Wochen-Zeichnungsfrist genauso gut eine zeitlich unbefristete Offline-Unterschriften-Sammlung für eine Petition hätte organisieren können. Die Sammlung hätte solange durchgeführt werden können, bis 50.000 Unterstützer oder mehr zusammengekommen wären. Dann hätte man ohne eine bestimmte Frist die Petition beim Petitionsausschuss einreichen können. Aufgrund der großen Unterstützung in der Bevölkerung wäre es kein Problem gewesen, in einem überschaubaren Zeitraum das geforderte Forum von 50.000 Mitzeichnern zu erzielen. Man habe sich zudem bei der Online-Petition zu sehr auf die Online-Mitzeichnungen verlassen.

Viele Teilnehmer der Versammlung berichteten von ihren Erfahrungen bei der Sammlung von Unterschriften. So berichtete eine Patientin, dass mehr als die Hälfte der Einwohner ihres 700-Seelen-Dorfes die Unterschriftenliste unterzeichnet hätte. Andere berichteten über erfolgreiche Sammlungen in einem Verein oder in anderen sozialen Zusammenhängen.

An der Verlosung nahmen 74 Unterschriftensammler mit Losen teil. Der

1. Preis war ein Volcano Medic des Unternehmens Storz & Bickel, der

2. Preis war ein Aromed Vaporizer, der

3. Preis war ein Arizer Solo von Vapstore, der

4. Preis war eine Massivschliff Bong von S-Defort, der

5.-8. Preis waren Pflanzendünger (Grenn Buzz Liquids- ...fine selected nutriens Starter-Set) von QB-Liquids.

Für die Zukunft wurde für vergleichbare Aktionen vorgeschlagen, dass neben dem 12-seitigen ACM-Magazin zusätzlich ein Flyer mit überschaubaren Informationen erstellt werden sollte. Darüber hinaus sollte es mehr Banner mit dem ACM-Logo für Stände sowie leicht mit der Post versendbare und aufstellbare Standmaterialien geben.

Webseite zur Petition

Das niederländische Gesundheitsministerium informiert über die Hintergründe zu den Lieferschwierigkeiten bei Cannabisblüten in Deutschland

Als Reaktion auf Fragen im Rahmen der Lieferschwierigkeiten für Cannabisblüten aus den Niederlanden für Patienten aus Deutschland gab das Büro für medizinischen Cannabis des niederländischen Gesundheitsministeriums die folgenden Informationen heraus:

“Das Büro für medizinischen Cannabis erhielt von unserem Anbauer Bedrocan BV eine E-Mail zu den Problemen mit der Lieferung des Produkts in Deutschland. Das Büro für medizinischen Cannabis (Office of Medicinal Cannabis, OMC), eine Abteilung des Ministeriums für Gesundheit, Soziales und Sport, ist für die Verfügbarkeit von medizinischem Cannabis für holländische Patienten, Forschung und Produktentwicklung verantwortlich. Medizinischer Cannabis ist in niederländischen Apotheken seit 2003 auf Rezept verfügbar. Seit 2006 erbitten Patienten aus anderen europäischen Ländern medizinischen Cannabis vom OMC. Wenn der Bestand für holländische Patienten groß genug ist, exportiert das OMC medizinischen Cannabis, wenn ausländische Behörden dies durch Importlizenzen anfragen.

Über die Jahre hat die Zahl der holländischen und ausländischen Patienten langsam zugenommen. Seit 2013 veranlasste eine starke Zunahme den Anbauer des OMC zur Zunahme der Produktionskapazitäten und zur Öffnung eines zweiten Anbaustandorts. Allerdings war es nicht möglich, die erhöhte Nachfrage direkt vollständig zu erfüllen. Die Wachstumsphase dauert etwa vier Monate, wonach die Verpackung und die Analyse stattfinden müssen. In der letzten Woche erhielt das OMC eine Bestellung von etwa 15 kg von verschiedenen Cannabissorten (11 kg von der Sorte Bedrocan). Dies ist eine viel zu große Bestellung für uns. Zurzeit haben wir diese Menge nicht auf Lager. Wenn wir dies an Deutschland liefern, kann das OMC die niederländischen Patienten nicht mehr beliefern.

Um zu Ihren Fragen zurückzukommen: Nein, es gibt keine Probleme mit unserer Ernte von medizinischem Cannabis. Aber da diese große Bestellung nicht angekündigt worden war, war das OMC nicht darauf vorbereitet. Das OMC hat Kontakt zu Fagron Deutschland und zum BfArM aufgenommen. Das OMC und Fagron haben sich darüber verständigt, 5 kg Cannabissorten in den kommenden Wochen zu liefern. Die nächste Ernte wird für Anfang Dezember geplant und wird für deutsche Patienten Ende Dezember verfügbar sein. Die zweite Anbaustätte macht es möglich, in naher Zukunft aus der gegenwärtigen Bestandsituation herauszukommen.“

Das niederländische Büro für medizinischen Cannabis teilte zudem mit, dass es vielleicht sinnvoll sei, über ein deutsches Büro für medizinischen Cannabis nachzudenken.

Presseschau: Cannabis als Medizin bei chronischen Schmerzen von Patienten mit Post-Polio-Syndrom von Dr. med. Peter Brauer (Polio-Forum)

Dr. Peter Brauer, Ärztlicher Beirat bei der Polio Selbsthilfe e.V., stellte eine Übersicht zum möglichen therapeutischen Nutzen von Cannabisprodukten bei Menschen mit Post-Polio-Syndrom vor.

Cannabis als Medizin bei chronischen Schmerzen von Patienten mit Post-Polio-Syndrom von Dr. med. Peter Brauer

Presseschau: Experten fordern Cannabis-Liberalisierung (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Viele Medien berichteten von einer Tagung der Stadt Frankfurt vom 17. November 2014, die sich mit dem gegenwärtigen rechtlichen Status von Cannabis und möglichen Alternativen befasste. Professorin Kirsten Müller-Vahl vom Vorstand der ACM beleuchtete den medizinischen Aspekt.

Experten fordern Cannabis-Liberalisierung

Presseschau: Petition zum Kiffen: Rechtsexperten halten Cannabis-Verbot für verfassungswidrig (Der Spiegel)

Anlässlich der Tagung in Frankfurt berichtete der Spiegel über eine Initiative von Strafrechtsprofessoren zur Überprüfung des gegenwärtigen Umgangs mit illegalen Drogen.

Petition zum Kiffen: Rechtsexperten halten Cannabis-Verbot für verfassungswidrig

Presseschau: So wirbt der Hanfverband für legales Kiffen (Berliner Zeitung)

Der Deutsche Hanf Verband wirbt in drei Spots, die in Kinos laufen, für die Legalisierung von Cannabis.

So wirbt der Hanfverband für legales Kiffen