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ACM-Mitteilungen vom 25. Oktober 2008
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Bericht von der öffentlichen Anhörung im Gesundheitsausschuss vom 15. Oktober
An der öffentlichen Anhörung im Gesundheitsausschuss des deutschen Bundestags am 15. Oktober 2008 von 14:00 bis 15:00 Uhr im Reichstagsgebäude nahmen fünf geladene Einzelsachverständige und Vertreter von 14 Verbänden aus dem Gesundheitsbereich teil, namentlich:
- Prof. Dr. Hans Rommelspacher (Einzelsachverständiger)
- Prof. Dr. Walter Zieglgänsberger (Einzelsachverständiger)
- Prof. Dr. Hans Georg Kress (Einzelsachverständiger)
- Prof. Dr. Dr. Hinderk M. Emrich (Einzelsachverständiger)
- Prof. Dr. Lorenz Böllinger (Einzelsachverständiger)
- Prof. Dr. Friedemann Nauck (Bundesärztekammer, Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V.)
- Dr. Gisela Schmidt (Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft)
- Dr. Wilfried Kunstmann (Bundesärztekammer)
- Dr. Dietrich Bühler (Spitzenverband Bund der Krankenkassen)
- Dr. Franjo Grotenhermen (Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e.V.)
- Prof. Dr. Kisten Müller-Vahl (Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin)
- Christina Rummel (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.)
- Dr. Raphael Gaßmann (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.)
- Dr. Jörg Gölz (Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin e.V., Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassene Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter eV.)
- Prof. Dr. Joachim Nadstawek (Berufsverband der Schmerztherapeuten in Deutschland e.V.)
- Prof. Dr. Thomas Henze (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Bundesverband e.V.)
- Harry Kletzko (Deutsche Schmerzliga e.V.)
- Birgitta Gibson (Deutsche Schmerzliga e.V.)
- Markus Einsle (Selbsthilfenetzwerk Cannabis Medizin)
- Dr. Oliver Tolmein (Selbsthilfenetzwerk Cannabis Medizin)
- Michael Hörnig (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände)
- Prof. Dr. Martin Schulz (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände)
- Helga Fritsch (Bundesverband Deutscher Apotheker e.V.)
- Thomas Hieble (Bundesverband Deutscher Apotheker e.V.)
Die Fraktionen CDU/CSU und SPD hatten insgesamt eine Zeit von jeweils 12 Minuten für Ihre Fragen und die Antworten der Experten, während die drei kleinen Fraktionen (FDP, Die Linke, Bündnis 90/die Grünen) jeweils sechs Minuten an Fragezeit hatten. Es waren daher in dieser kurzen Zeit überwiegend nur kurze Antworten möglich. Von den 24 teilnehmenden Experten bzw. Vertretern von Institutionen wurden nur 14 Teilnehmer mindestens einmal befragt. Nur an einige wurden mehrere Fragen gestellt: einige Einzelsachverständige, Dr. Bühler (Spitzenverband Bund der Krankenkassen, Prof. Nauck (Bundesärztekammer und Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft) und Dr. Grotenhermen (Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin).
Alle Befragten stimmten darin überein, dass der über Apotheken erhältliche Cannabiswirkstoff Dronabinol und Cannabis einen medizinischen Wert besitzen, der vielen Schwerkranken nutzen kann, und dass die Situation von Kranken, die von Cannabis medizinisch profitieren, in Deutschland unbefriedigend ist. Einzig der Vertreter der Krankenkassen betrachtete den Nutzen von Dronabinol als nicht erwiesen. Hinsichtlich der daraus zu ziehenden Konsequenzen bestanden jedoch bei den Experten unterschiedliche Auffassungen, insbesondere hinsichtlich der Kriminalisierung von Patienten, die unstandardisierte Cannabisprodukte verwenden.
Auf der Internetseite des Deutschen Bundestags findet sich eine filmische Aufzeichnung der einstündigen Anhörung, eine kurze Zusammenfassung einiger Aussagen der Experten sowie schriftliche Stellungnahmen der meisten geladenen Experten und Vertreter von Verbänden als PDF-Dateien:
www.bundestag.de/aktuell/archiv/2008/22381411_kw42_gesundheit/index.html
www.bundestag.de/ausschuesse/a14/anhoerungen/097/index.html
Weitere Links:
www.cannabis-med.org/german/anhoerung_einladung.pdf
www.cannabis-med.org/german/bundestag_2008.pdf
www.cannabis-med.org/german/bundestag_kommentare.pdf
www.sueddeutsche.de/wissen/117/314018/text/
www.zeit.de/online/2008/42/cannabis-medizin-bundestag?page=all
www.finanznachrichten.de/nachrichten-2008-10/artikel-11998759.asp
www.gruene-bundestag.de/cms/drogen/dok/253/253899.medizinische_verwendung_ermoeglichen.html
www.fdp-fraktion.de/webcom/show_websiteprog.php/_c-649/_lkm-84/_nr-11262/bis-/i.html
www.presseportal.de/pm/7846/1282950/cdu_csu_bundestagsfraktion
apotheke-adhoc.de/index.php?m=1&s=3&showPage=1&id=4432
www.net-tribune.de/article/151008-268.php
www.pr-inside.com/de/neuer-vorstoss-fuer-cannabis-auf-kassenrezept-r862399.htm
www.freies-wort.de/nachrichten/regional/neuhaus/art4147,885699
www.n24.de/news/newsitem_3986832.html
www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/aids/default.aspx?sid=516764
Ergebnisse einer Umfrage zur medizinischen Verwendung von Cannabis in der Schweiz
Im Rahmen einer Maturaarbeit (Abiturarbeit) zur medizinischen Verwendung von Cannabis bei chronischen Krankheiten befragte eine Schülerin eines Gymnasiums in Bern 111 Patienten zu ihren Erfahrungen. Insgesamt wurden von den Teilnehmern 44 Indikationen für die Verwendung von Hanfprodukten genannt. Durch Cannabis wurde eine Vielzahl von Krankheitssymptomen, das psychische Wohlbefinden und das Sozialleben positiv beeinflusst. Die Arbeit von Noëmi Lienhard ist im Internet verfügbar unter: