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ACM-Mitteilungen vom 25. Juli 2020
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Liebe Leserin, lieber Leser,
heute fand das zweite Basisseminar im Rahmen der Ausbildung zum ACM-zertifizierten Berater statt. Eigentlich ist die maximale Teilnehmerzahl auf 18 limitiert, wir haben dann aber doch 19 Interessierte zugelassen. Aufgrund der bisherigen sehr positiven Resonanz der Teilnehmer aus dem ersten Basisseminar im Juni und jetzt auch des heutigen, werden wir sicherlich demnächst ein weiteres Seminar anbieten. Vielleicht findet dieses Anfang des kommenden Jahres statt. Einen konkreten Termin haben wir noch nicht festgelegt. Interessierte können sich aber bereits bei der ACM voranmelden. Wir denken auch an mögliche Seminare für weitere Zielgruppen, wie beispielsweise Pharmareferenten und Mitarbeiter von pharmazeutischen Firmen.
In der letzten Zeit gab es einige E-Mails an die ACM, in der Patient*innen und Ärzt*innen von ihrem Eindruck berichtet haben, dass die Krankenkassen die Anforderungen an eine Kostenübernahme für cannabisbasierte Medikamente angezogen haben. Vermehrt sind auch Schmerzpatienten betroffen, bei denen bisher die Studienlage meistens nicht angezweifelt wurde. Auch das eine oder andere Sozialgericht und mancher Gutachter für Sozialgerichte unterstützen diese Verschärfung der Gangart. So war ich selbst überrascht, dass ein Gutachter für das Sozialgericht München die eigentlich recht gute Datenlage für die Verwendung entsprechender Medikamente bei Migräne als unzureichend betrachtet und das Sozialgericht diese Einschätzung übernommen hat. Wir beobachten seit längerer Zeit, dass die Krankenkassen nicht nur „in begründeten Ausnahmefällen“ Anträge von Ärzt*innen ablehnen, so wie es im § 31 Abs. 6 Sozialgesetzbuch V formuliert ist, weil die „nicht ganz entfernt liegende Aussicht“ auf Linderung oder Heilung nicht gegeben sei.
Wir freuen uns, dass bereits mehr als 700 Patienten an der Umfrage zu Cannabisblüten der ACM in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover teilgenommen haben. Bis Ende August besteht noch die Möglichkeit die eigenen Erfahrungen weiterzugeben. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und denken, dass diese für Patienten, für Ärzte und pharmazeutische Unternehmen von hohem Interesse sein könnten, da wir damit erstmals von der bisher spekulativen Annahme über den Nutzen bestimmter Sorten für bestimmte Indikationen hin zu einer ersten begründeten Aussage gelangen könnten, die es Patienten, Ärzten und Unternehmen erlauben würde, Medizinalcannabisblüten gezielter einzusetzen bzw. zu bewerben.
Viel Spaß beim Lesen!
Franjo Grotenhermen
Umfrage der Universität Köln über Selbstmordgedanken bei Menschen mit Krebs
Der Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychiatrie der Universität Köln führt gegenwärtig eine Umfrage durch, die sich speziell an Krebspatientinnen und -patienten richtet. In einer E-Mail an die ACM heißt es: „Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn Sie Ihre Reichweite nutzen würden, um auf diese Umfrage aufmerksam zu machen, da wir uns durch die Ergebnisse der Studie wichtige Erkenntnisse über die Entstehung von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten im onkologischen Kontext erhoffen. So wird die Entwicklung gezielter psychoonkologischer Maßnahmen möglich, die in Zukunft zur Reduktion suizidaler Gedanken und Verhaltensweisen eingesetzt werden können.“ Viele Patienten und deren Angehörige berichten im persönlichen Gespräch und gemäß klinische Untersuchungen, dass Cannabinoide bei Krebserkrankungen die Lebensqualität verbessern können, was darauf schließen lassen könnte, dass auch Suizidgedanken ablehnen könnten. Dazu passt auch der unten stehende Link aus dem Deutschen Ärzteblatt über Erfahrungen mit CBD als Zusatztherapie bei Krebspatienten.
Einige Pressemeldungen und Informationen der vergangenen Tage
„Star Trek“-Captain kämpft mit Cannabis gegen Arthrose (Bild)
CBD als Add-on bei Krebspatienten (Ärzte Zeitung)
Online-Hanfparade 2020 (Taz Blogs)