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ACM-Mitteilungen vom 22. November 2008
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Aufforderung an die Politik zur Verbesserung der von Experten am 15. Oktober festgestellten unbefriedigenden Situation in Deutschland
In einem Schreiben an die Mitglieder des Gesundheitsausschusses vom 13. November fordert der ACM-Vorstand die Fraktionen des Deutschen Bundestags auf, konkrete Vorschläge zu machen, wie die Situation hinsichtlich der Möglichkeiten zur medizinischen Verwendung von Cannabisprodukten in Deutschland verbessert werden kann. Dieser Brief wurde zur Kenntnis auch an die geladenen Teilnehmer und Experten der Anhörung und andere medizinische Verbände geschickt. In dem Schreiben heißt es:
"Bei der öffentlichen Anhörung im Gesundheitsausschuss am 15. Oktober haben die befragten Experten den medizinischen Wert von Cannabisprodukten und die unbefriedigende Situation von Patienten in Deutschland, die von ihnen medizinisch profitieren bzw. profitieren könnten, betont.
Die Beantwortung der Frage, wie die unbefriedigende Situation der betroffenen Patienten verbessert werden kann, kann nach unserer Auffassung nicht von der Politik an medizinische Experten delegiert werden, sondern muss von politischer Seite erfolgen. Dies gilt sowohl für die Frage der Kostenerstattung von Dronabinol als auch für die rechtliche Situation von Kranken, die sonst illegalen Cannabis zu medizinischen Zwecken verwenden. Ich bitte Sie im Namen der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin um eine konkrete Beantwortung dieser Frage, nicht nur von den Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke, sondern auch von den anderen Fraktionen des Deutschen Bundestags und von der Bundesregierung. Wir erwarten zumindest eine klare Stellungnahme gegen die Kriminalisierung von Patienten, wie sie von der FDP abgegeben wurde."
In einem Anhang mit dem Titel "Fünf Klarstellungen und eine Frage an die Politik" werden einige Aussagen im Rahmen der Anhörung am 15. Oktober richtiggestellt. Dabei werden Aussagen zur Zahl der tödlichen Zwischenfälle bei der medizinischen Verwendung von Cannabisprodukten, zu den Kosten der Versorgung von Schwerkranken mit medizinischen Cannabisprodukten in Deutschland und zu weiteren Themen gemacht. Dieser Anhang findet sich als PDF-Datei online unter:
Klinische Studie mit Multiple-Sklerose-Patienten an der Universität Bochum
Am 19. November erschien in einer regionalen Tageszeitung eine Anzeige der neurologischen Ambulanzen in Bochum, nach der Teilnehmer für eine klinische Studie mit "einem neuen, noch nicht zugelassenen Schmerzmedikament (Cannabinoid)" gesucht werden. Die Teilnehmer sollen an Schmerzen bei multipler Sklerose leiden und zwischen 18 und 70 Jahre alt sein. Fahrtkosten werden nach Absprache erstattet. Weitere Informationen sind werktags ab 09.00 erhältlich unter Telefon 0800 - 231 06 01.
(Quelle: Stadtspiegel Gelsenkirchen vom 19. November 2008)