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ACM-Mitteilungen vom 13. Juli 2013
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Preisrutsch bei Sativex von 598 auf 312 Euro
Eine Packung Sativex mit drei Flaschen zu 10 ml kostet statt 598 nur noch 312,13 Euro. Der Preis von Sativex ist bei den Apothekern zwar immer noch mit einem Preis von 598 Euro gelistet. Bei der Einlösung eines Rezeptes wird aber nur noch ein Preis von 312,13 Euro angezeigt, den der Patient dann bezahlen muss. Der Hersteller muss den Krankenkassen nach einem Schiedsspruch einen erheblichen Rabatt einräumen. Die 3 Fläschchen Sativex enthalten 810 mg Dronabinol (THC) und 750 mg Cannabidiol (CBD). Damit ist Sativex zur Zeit deutlich preiswerter als Dronabinol der Firmen THC Pharm und Bionorica Ethics. Die Preise für 500 mg Dronabinol liegen bei etwa 400 Euro.
Der Preisrutsch beruht auf der Entscheidung einer Schiedstelle (Schiedsstelle: Preisrutsch bei Sativex). Weil sich Hersteller und GKV-Spitzenverband bei Sativex (Cannabis sativa) nicht auf einen Erstattungsbetrag einigen konnten, hat die Schiedsstelle erstmals einen Preis für ein Arzneimittel mit Zusatznutzen festgelegt: Der Erstattungsbetrag beträgt je Packung rückwirkend ab Juli 2012 knapp 129 Euro. Almirall findet den Erstattungsbetrag unangemessen, weil er 60 Prozent unter dem Preis liege, der in anderen EU-Ländern bezahlt werde. Die Kassen sind mit der Signalwirkung der Entscheidung zufrieden.
Allerdings zeichnen sich erneute Änderungen ab, denn Union und FDP hatten überraschend beschlossen, das 2012 in Kraft getretene Arzneimittelspargesetz zugunsten der Pharmaindustrie nachzubessern. Mit diesem Gesetz hat die Koalition das Preismonopol der Arzneimittelhersteller gebrochen. Früher konnten die Unternehmen ihre Preise selbst festlegen, seit dem Gesetz müssen sie mit den Kassen verhandeln. Siehe: Ein Herz für Cannabis. Es ist also möglich, dass der Preis von Sativex in nicht allzu langer Zeit wieder auf den vom Hersteller festgelegten Preis steigt, ohne Rabatt für die Krankenkassen.
Presseschau: Kiffen als Therapie (Jüdische Allgemeine)
Israel ist führend auf dem Gebiet der klinischen Cannabisforschung und auch bei der Abgabe von Cannabisprodukten zu medizinischen Zwecken. Die Jüdische Allgemeine berichtet darüber.