Veröffentlicht
Zuletzt aktualisiert
Lesezeit

IACM-Informationen vom 25. November 2000

Authors

Wissenschaft USA — Marihuanastudie mit Aids-Patienten in Kalifornien

Die Drogenbehörde der USA (DEA) hat ein Programm genehmigt, das einem nordkalifornischen Kreis erlaubt, im Rahmen einer Studie, die den gesundheitlichen Nutzen von Cannabis abschätzen soll, von der Regierung angebautes Marihuana an Aids-Patienten abzugeben.

Die zwölfwöchige Studie im Kreis San Mateo könnte bereits im Januar 2001 beginnen, erklärte Kreisrat Mike Nevin. Die DEA genehmigte sie am 22. November. Der Kreis wird die erste lokale Regierungsbehörde im Land sein, die die sonst illegale Droge verteilen wird. "Womit wir enden könnten, ist der wissenschaftliche Beweis, dass dies eine Medizin ist, die von Ärzten verschrieben werden sollte," erklärte Nevin.

Dr. Dennis Israelski, Leiter für Infektionskranheiten an den Kreiskrankenhäusern und ?kliniken, wird die Studie überwachen. Das Kreisgesundheitszentrum von San Mateo wird Marihuana-Zigaretten an HIV- und Aids-Patienten abgeben, die an neurologischen Störungen leiden.

Nevin lehnt die Entkriminalisierung von Marihuana ab, erklärte jedoch, dass sein medizinischer Wert weiterer abgeklärt werden sollte. "Die Droge Menschen zu verweigern, die sie benötigen, ist ein Verbrechen," erklärte er. Die Räte hätten 500.000 U.S. Dollars aus Geldern des Kreises für das Projekt bereitgestellt, sagte Nevin.

Wenn die 12-Wochenstudie erfolgreich ist, würde der Kreis gern weitere Marihuana-Studien für Krebs- und Glaukompatienten anschließen, erklärte Margaret Taylor, Direktorin des Kreisgesundheitszentrums von San Mateo. "Wir hoffen, dass dies nur ein Anfang ist," sagte sie.

(Quellen: AP vom 23. November 2000, San Francisco Chronicle vom 23. November 2000)

IACM — ACM und österreichische CAM erste regionale Gliederungen der IACM

Bei der Mitgliederversammlung der ACM am 18. November in Köln stimmten die Teilnehmer einstimmig für eine Änderung der Satzung, die die ACM zur ersten regionalen Gliederung der IACM macht.

Entsprechend einer Vereinbarung werden alle Mitglieder der ACM (etwa 700) unterstützende Mitglieder der IACM, und ein Mitglied der ACM kann eine ordentliche Mitgliedschaft in der IACM beantragen, wenn die entsprechenden Bedingungen erfüllt sind. Gleichzeitig werden die Mitglieder der IACM aus dem deutschsprachigen Raum Mitglieder der ACM.

Mitglieder aus Österreich (etwa 20) gründeten im Sommer ihre eigene nationale Organisation (CAM) und wollen ebenfalls eine regionale Gliederung der IACM werden. In der Startphase wird die IACM die österreichische CAM finanziell unterstützen.

Kurzmeldungen

Deutschland

Nach einem Gutachten eines Oberstaatsanwaltes kann die medizinische Verwendung von Cannabis in Deutschland erlaubt werden. Dr. Hans-Harald Körner, Leiter der Zentralstelle für die Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität bei dem Generalstaatsanwalt in Frankfurt (Hessen) untersuchte die Verfassungsmäßigkeit des Verbotes von Cannabis für medizinische Zwecke sowie die Frage, ob eine Abgabe von Cannabis an Kranke mit den internationalen Suchtstoffübereinkommen in Übereinstimmung stehe. In seinem Gutachten schlägt er Modelle zur Abgabe von Cannabis an Kranke vor, wie etwa die Abgabe durch Stadtgesundheitsämter oder städtische Kliniken. (Quelle: Körner HH: Kann die medizinische Nutzung von Cannabis erlaubt werden. Zentralstelle für die Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität, Frankfurt 2000)