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IACM-Informationen vom 29. November 2014

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Niederlande — Alle AktivitĂ€ten, die mit der Produktion von Cannabis zu tun haben, werden illegal

Der Senat hat einen Gesetzesvorschlag von Minister Opstelten (Sicherheit und Justiz), der alle AktivitĂ€ten von Personen und Unternehmen, die den illegalen Cannabisanbau vorbereiten und unterstĂŒtzen, unter Strafe stellt, akzeptiert. Die Höchststrafe fĂŒr solch ein Vergehen soll 3 Jahre GefĂ€ngnis sein. Die GesetzesĂ€nderung soll am 1. MĂ€rz 2015 in Kraft treten. Das neue Gesetz dĂŒrfte den Betrieb von Coffee-Shops, in denen NiederlĂ€nder geringe Mengen an Cannabis kaufen können, erschweren.

In dieser GesetzesĂ€nderung werden alle vorbereitenden Handlungen der Cannabisproduktion berĂŒcksichtigt. Dies betrifft Menschen und GeschĂ€fte, die nicht selbst Cannabis anbauen, jedoch Geld durch die Lieferung von Waren oder Dienstleistungen und die Finanzierung illegalen Cannabisanbaus verdienen. Beispiele sind LĂ€den, die AusrĂŒstungen fĂŒr den Cannabisanbau verkaufen, Transport- und Verteilungsunternehmen, Besitzer von Scheunen und LagerrĂ€umen sowie Elektriker, die eine illegale elektrische AusrĂŒstung installieren.

Cannabis grow shops, distributors soon illegal

Kurzmeldungen

Wissenschaft/Mensch — Patienten unterstĂŒtzen hĂ€ufiger die Verwendung von Cannabinoiden bei Epilepsie als Ärzte

776 Personen nahmen an einer Umfrage zu Epilepsie und Cannabis teil. 58 % waren Patienten aus Nordamerika und 22 Prozent waren Spezialisten fĂŒr Epilepsie und Neurologen aus Europa und Nordamerika. Eine Minderheit der Epilepsie-Spezialisten und Neurologen erklĂ€rte, dass es ausreichende Daten zur Sicherheit (34 %) und Wirksamkeit (28 %) gibt, und 48 % wĂŒrden die Verwendung von Cannabis in schweren FĂ€llen von Epilepsie empfehlen. Zum Vergleich: Nahezu alle Patienten und die Öffentlichkeit erklĂ€rten, dass es ausreichende Daten zur Sicherheit (96 %) und Wirksamkeit (95 %) gibt, und 98 % wĂŒrden Cannabis in schweren FĂ€llen von Epilepsie empfehlen.

UniversitÀt von Kalifornien, Los Angeles, USA.

Mathern GW, et al. Epilepsia, 20. November 2014 [Im Druck]

Spanien/USA — Voices Against Brain Cancer und spanische Cannabinoid-Forschungsgruppe kĂŒndigen Zusammenarbeit an

Die Cannabinoid-Forschungsgruppe der Complutense-UniversitĂ€t Madrid (Spanien) und Voices Against Brain Cancer, eine US-Stiftung, haben angekĂŒndigt, dass sie eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit unterzeichnet haben. Mit dem Ziel, genaue wissenschaftsbasierte Informationen zu therapeutischen Möglichkeiten von Cannabinoiden bei Hirnkrebs schnell zu verbreiten, haben die beiden Gruppen eine exklusive Partnerschaft in den Vereinigten Staaten gebildet. „Wir haben Voices Against Brain Cancer als unsere Stimme in Nordamerika ausgewĂ€hlt. Dort werden sie unsere BemĂŒhungen unterstĂŒtzen und verbreiten”, erklĂ€rte Dr. Manuel Guzman, Vorsitzender der Cannabinoid-Forschungsgruppe.

PRNewswire vom 17. November 2014

Slowakei — Sativex nun verfĂŒgbar

Nach einer Änderung des BetĂ€ubungsmittelgesetzes im Jahr 2011, die es erlaubt, Medikamente, die THC und CBD enthalten, auf den Markt zu bringen, ist nun der Cannabisextrakt Sativex, der von dem britischen Unternehmen GW Pharmaceuticals hergestellt und von Almirall vermarktet wird, seit November 2014 erhĂ€ltlich.

Persönliche Mitteilung von Konopkar

Schweiz — VorschlĂ€ge zur Einrichtung von Cannabisclubs

Einige grĂ¶ĂŸere StĂ€dte, darunter Genf, Bern, Basel und ZĂŒrich ĂŒberlegen, Cannabis-Social-Clubs einzurichten. Die ehemalige Innenministerin Ruth Dreifuss ist eine der Galionsfiguren der Legalisierungskampagne des Landes.

Swissinfo vom 21. November 2014

Wissenschaft/Zellen — 2-AG stimuliert die Produktion von BlutplĂ€ttchen

Forschung mit menschlichen Megakariozyten – große Knochenmarkszellen, die fĂŒr die Produktion von BlutplĂ€ttchen (Thrombozyten) verantwortlich sind – zeigt, dass das Endocannabinoid 2-AG (2-Arachidonylglycerol) die Freisetzung von BlutplĂ€ttchen triggert und nach Aussage der Wissenschaftler eine klinische Wirksamkeit bei Erkrankungen, die mit einem Thrombozyten-Mangel einhergehen, entfalten könnten.

Klinik fĂŒr experimentelle Medizin und Chirurgie, UniversitĂ€t Tor Vergata von Rom, Italien.

Gasperi V, et al. Cell Cycle, 26. November 2014 [Im Druck]

Wissenschaft/Mensch — Problematischer Cannabis- und Alkoholkonsum waren bei Jugendlichen mit einem erhöhten Risiko fĂŒr traumatische Hirnverletzungen assoziiert

In einer Umfrage mit 6383 Heranwachsenden im Alter zwischen 15 und 18 Jahren aus Ontario (Kanada) war das Lebenszeit-Risiko fĂŒr eine traumatische Hirnverletzung bei Teilnehmern mit schĂ€dlichem Alkoholkonsum und Cannabisproblemen mehr als verdoppelt.

St. Michaels-Hospital, Toronto, Kanada.

Ilie G, et al. J Head Trauma Rehabil, 25. November 2014 [Im Druck]

Wissenschaft/Tier — CBD hatte keine Wirkung auf die durch THC verursachte Reduzierung der Körpertemperatur

In einer Studie mit Ratten verursachte THC eine Reduzierung der Körpertemperatur (Hypothermie). Diese Wirkung wurde nicht durch CBD gehemmt. Die Autoren folgerten, dass es "nach dieser Studie keine Hinweise gibt, nach denen ein erhöhter CBD-Gehalt in Cannabis vor physiologischen THC-Wirkungen schĂŒtzt".

The Scripps Forschungsinstitut, La Jolla, USA.

Taffe MA, et al. Br J Pharmacol, 26. November 2014 [Im Druck]

Wissenschaft/Tier — Die Überaktivierung von CB1-Rezeptoren in bestimmten Nierenzellen beschleunigte den Nierenschaden bei Typ-2-Diabetes

Forschung mit diabetischen Ratten zeigt, dass eine verstĂ€rkte Aktivierung des CB1-Rezeptors in bestimmten Nierenzellen – so genannte Podozyten – zur Entwicklung von HirnschĂ€den bei Diabetes beitrĂ€gt und "unterstreicht das therapeutische Potenzial fĂŒr eine periphere CB1-Rezeptorblockade".

Nationale Institute fĂŒr Gesundheit, Bethesda, USA.

Jourdan T, et al. Proc Natl Acad Sci U S A, 24. November 2014 [Im Druck]

Wissenschaft/Mensch — Cannabiskonsum ist mit einem erhöhten Risiko fĂŒr Akne verbunden

In einer Umfrage mit Personen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren waren der tĂ€gliche Konsum von Schokolade und SĂŒĂŸigkeiten sowie ein regelmĂ€ĂŸiger Cannabiskonsum mit einem erhöhten Risiko fĂŒr Akne verbunden.

Université Paris-Est Créteil Val de Marne, Créteil, Frankreich.

Wolkenstein P, et al. Dermatology, 19. November 2014 [Im Druck]

Wissenschaft/Tier — Die Aktivierung des CB2-Rezeptors reduzierte Schmerzen bei EntzĂŒndungen der BauchspeicheldrĂŒse

Ein synthetisches Cannabinoid (LY3038404 HCl), das nur den CB2-Rezeptor aktiviert, reduzierte Schmerzen, die durch eine durch eine Nahrung mit viel Alkohol und Fett induzierte chronische EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse verursacht wurden.

Physiologisches Institut, UniversitÀt von Kentucky, Lexington, USA.

Zhang L, et al. Mol Pain 2014;10:66

Wissenschaft/Tier — THC reduziert die Belohnung im Gehirn durch eine elektrische Stimulation einer bestimmten Hirnregion

Die intrakranielle Selbststimulierung (ICSS) des medialen Vorderhirn-BĂŒndels ist eine Methode, um Wohlbefinden (Gehirn-Belohnung) zu verursachen. Bemerkenswerterweise reduzierte THC und die Erhöhung von Endocannabinoid-Konzentrationen die ICSS.

Virginia Commonwealth UniversitÀt, USA.

Wiebelhaus JM, et al. J Pharmacol Exp Ther, 14. November 2014 [Im Druck]

Wissenschaft/Tier — Erhöhte Endocannabinoid-Spiegel reduzieren Schmerzen durch BlasenentzĂŒndungen

MĂ€use ohne das Enzym FettsĂ€ureamidhydrolase, das das Endocannabinoid Anandamid abbaut, weisen eine reduzierte BlasenentzĂŒndung (Zystitis) und eine Reduzierung entsprechender VerĂ€nderungen der Schmerzwahrnehmung auf. Diese MĂ€use weisen erhöhte Endocannabinoid-Spiegel auf.

Klinik fĂŒr chirurgische Wissenschaften, UniversitĂ€t von Wisconsin, Madison, USA.

Wang ZY, et al. J Mol Neurosci, 6. November 2014 [im Druck]