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IACM-Informationen vom 19. April 2014

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Wissenschaft/Mensch — Cannabis reduziert Symptome der posttraumatischen Belastungsstörung in einer offenen Studie

Cannabis ist bei einigen Patienten mit einer Reduzierung von Symptomen der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) verbunden. Das ist das Ergebnis einer Durchsicht von Patientenakten von 80 Patienten mit PTBS, die Cannabis nach dem Gesetz für medizinischen Cannabis des Staates Neumexiko verwendet haben. Die Analyse wurde von Dr. George Greer aus Santa Fe und seinen Kollegen von der Universität von Kalifornien in Los Angeles und Sun Diego im Journal of Psychoactive Drugs veröffentlicht. Neumexiko war der erste Staat, der die PTBS als eine Erkrankung für die Verwendung von Cannabis als Medizin anerkannt hat.

Der Zweck der Studie bestand in einer statistischen Analyse von Daten zu PTBS-Symptomen bei Patienten, die zwischen 2009 und 2011 ihre Teilnahme am Medizinischen Cannabisprogramm von Neumexiko beantragt hatten. Die Wissenschaftler wendeten die Clinician Administered Posttraumatic-Skala (CAPS) an. Es fand sich bei Patienten, die Cannabis verwendeten, im Vergleich mit Patienten ohne Cannabisverwendung eine Reduzierung der CAPS-Symptome um 75 %.

Greer GR, Grob GS, Halberstadt AL. PTSD symptom reports of patients evaluated for the New Mexico medical cannabis program. J Psychoactive Drugs 2014;46(1):73-7.

Guatemala — Präsident beabsichtigt die Legalisierung der Produktion von Cannabis und Opium

Guatemala könnte Ende des Jahres 2004 einen Plan zur Legalisierung der Produktion von Cannabis und Opium präsentieren. Das Land sucht einen Weg, um die Macht der organisierten Kriminalität zu reduzieren. Das erklärte Präsident Otto Perez am 2. April. Perez, ein konservativer pensionierter General, der sich mit den Vereinigten Staaten überworfen hat, nachdem er kurz nach Amtsantritt im Jahr 2012 eine Drogenlegalisierung vorgeschlagen hat, muss noch einen konkreten Plan zur Realisierung des Projekts vorlegen.

Eine Regierungskommission untersucht zur Zeit den Vorschlag, und Perez erklärte in einem Interview gegenüber Reuters, dass er davon ausgehe, dass die Vorschläge etwa im Oktober 2014 veröffentlicht und konkrete Maßnahmen Ende des Jahres präsentiert werden könnten. Diese Maßnahmen könnten eine Initiative des Kongresses zur Legalisierung von Drogen, insbesondere von Cannabis, einschließen. "Die andere Sache, die wir untersuchen ist die Legalisierung von Mohnplantagen an der Grenze zu Mexiko, so dass sie kontrolliert und für medizinische Zwecke verkauft werden könnten", erklärte Perez. Guatemala ist eines der Länder mit der höchsten Gewalttätigkeit in Amerika und leidet in den vergangenen Jahren an Übergriffen durch gewalttätige mexikanische Drogenkartelle.

Reuters vom 2. April 2014

Kurzmeldungen

USA — Maryland verabschiedet ein Gesetz zur Reduzierung von Strafen für Cannabisbesitz

Der demokratisch kontrollierte Gesetzgeber hat eine Gesetzesvorlage zur Entkriminalisierung geringer Cannabismengen angenommen. Der Senat nahm eine Vorlage an, die den Besitz von bis zu zehn Gramm Cannabis zu einer Ordnungsstrafe machen würde. Der demokratische Gouverneur Martin O'Malley erklärte bereits, dass er das Gesetz unterzeichnen werde.

Reuters vom 7. April 2014

Wissenschaft/Tier — Cannabinoidrezeptor-Antagonisten könnten neuroprotektiv bei der Parkinson-Krankheit wirken

Der CB1-Rezeptorantagonist Rimonabant wirkte in einem Rattenmodell der Parkinson-Krankheit nervenschützend. Die Ergebnisse "legen nahe, dass Gliazellen an dieser schützenden Wirkung beteiligt sind". Gliazellen unterstützen und schützen Nervenzellen im Gehirn und peripheren Nervensystem.

Labor für Funktionelle Neurochemie, Nationales Neurologisches Institut C. Mondino, Pavia, Italien.

Cerri S, et al. J Neuropathol Exp Neurol, 4. April 2014 [im Druck]

Wissenschaft/Tier — Zunahme der Anandamid-Konzentration reduziert Schmerzen

In mehreren Tiermodellen reduzierte die Zunahme der Anandamid-Konzentrationen im Gehirn durch Hemmung der FABP (Fettsäure bindende Proteine) die Schmerzen. FABP übergeben Anandamid an FAAH (Fettsäureamidhydrolase), die dieses Endocannabinoid abbaut.

Klinik für Anästhesiologie, Universität Stony Brook, New York, USA.

Kaczocha M, et al. PLoS One 2014;9(4):e94200.

Wissenschaft/Zellen — Ein Cannabinoidrezeptor-Antagonist reduziert die Vermehrung des Hepatitis C-Virus

Experimente mit Leberzellen zeigen, dass eine Behandlung mit einem CB1-Rezeptorantagonisten Störungen des Glukosestoffwechsels verbesserte und die Vermehrung von Hepatitis C-Viren hemmte. Die Aktivierung des Endocannabinoidsystems verstärkte die Vermehrung des Hepatitis C-Virus.

Institut für Infektionskrankheiten, Zweites Krankenhaus, Medizinische Universität Harbin, China.

Sun LJ, et al. Int J Infect Dis, 2. April 2014 [im Druck]