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IACM-Informationen vom 19. Oktober 2013
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Wissenschaft/Mensch — Viele Personen, die an einer Hyperaktivität (ADHS) leiden, behandeln sich selbst mit Cannabis
Eine Untergruppe von Personen, die an einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leiden, behandeln sich selbst mit Cannabis. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die am Psychologischen Institut der Universität von Albany in New York (USA) durchgeführt wurde. Sie untersuchte Daten von 2811 ADHS-Patienten, die einer Umfrage unter Cannabiskonsumenten der USA aus dem Jahr 2012 entstammen.
Patienten mit ADHS lassen sich in Untergruppen einteilen, die entweder mehr an Hyperaktivität oder mehr an Aufmerksamkeitsstörungen leiden. Wenn die Teilnehmer der Studie hinsichtlich ihrer ADHS-Symptome gefragt wurden, die sie haben, wenn sie keinen Cannabis verwenden, so wies ein größerer Anteil von täglichen Konsumenten Symptomkriterien für eine ADHS-Diagnose von Untergruppen auf, die eine hyperaktiv-impulsive Symptomatik umfassen, als solche von Untergruppen mit Aufmerksamkeitsstörungen. Bei den nicht täglichen Konsumenten unterschieden sich die Anteile der Konsumenten mit ADHS nicht hinsichtlich der Untergruppen. Die Forscher schrieben, dass "diese Ergebnisse Bedeutung für die Identifizierung von Personen mit ADHS haben, die sich wahrscheinlicher mit Cannabis selbst behandeln."
Kurzmeldungen
Nach mehreren rumänischen Zeitungsartikeln legalisiert Rumänien die therapeutische Verwendung von Cannabisprodukten. Die neuen Gesetze 143 und 339 regeln die medizinische Verwendung von Cannabiszubereitungen. Hersteller können Anträge an die nationale Arzneimittelbehörde stellen, um Medikamente auf Cannabisbasis verkaufen zu dürfen. Es wird erwartet, dass das Gesundheitsministerium Cannabiszubereitungen auf die Liste der Medikamente setzen wird, es bleibt jedoch in den Artikeln unklar, um welche Zubereitungen es sich handelt, und ob sie auf zugelassene Medikamente wie Sativex beschränkt sind, oder auch Cannabisblüten, beispielsweise des holländischen Unternehmens Bedrocan umfassen.
Ziare.com vom 6. Oktober 2013.
Schweiz — Der Besitz kleiner Mengen Cannabis wird mit einem Bußgeld bestraft
Nach einem neuen Gesetz wird der Besitz von bis zu 10 Gramm Cannabis zukünftig mit einem Bußgeld von 100 Franken (etwa 80 Euro) bestraft. Zuvor unterschieden sich die Strafen für den Besitz von Cannabis erheblich zwischen den Kantonen. Diese Entkriminalisierung bezieht sich nicht auf größere Cannabismengen und den Anbau, die nach dem neuen Gesetz Straftaten bleiben.
Blog in der Taz von Hans Cousto.
Wissenschaft/Tier — Neue Unterstützung für eine Rolle von THC bei der Schlafapnoe
Forscher zeigten, dass THC (Dronabinol), das lokal in das Ganglion nodosum von Ratten injiziert wurde, die Schlafapnoe reduzierte. Sie schrieben, dass "diese Befunde ein therapeutisches Potenzial von Dronabinol für die Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe unterstreichen". Das Ganglion nodosum gehört zum Vagusnerv, der die Atmung und andere Körperfunktionen beeinflusst.
Zentrum für Narkolepsie, Schlaf und Gesundheitsforschung, Universität von Illinois in Chicago, USA.
Calik MW, et al. Respir Physiol Neurobiol, 10. Oktober 2013 [im Druck]
Wissenschaft/Tier — CBD könnte die Durchblutung bei Diabetes verbessern
Studien legen nahe, dass erhöhte zirkulierende Endocannabinoide die Funktion der Blutgefäße bei Typ-2-Diabetes sowohl positiv als auch negativ verändern können, und dass "ein Teil der nützlichen Wirkungen von Cannabidiol (CBD) beim Diabetes auf einer verbesserten der Endothel-abhängigen Entspannung der Blutgefäße beruhen könnte". Das Endothel ist die innere Wand der Blutgefäße.
Abteilung für Vaskuläre Medizin, Universität von Nottingham, Royal Derby Hospital, Großbritannien.
Stanley CP, et al. Eur J Pharmacol, 8. Oktober 2013 [im Druck]
Wissenschaft/Tier — CBD hemmt neuropathische Schmerzen, die durch ein Chemotherapeutikum verursacht werden
Das Chemotherapeutikum Paclitaxel (PAC) kann neuropathische Schmerzen verursachen. Bei Mäusen schützte CBD vor dieser Giftigkeit für die Nerven, und diese Wirkung war zum Teil durch den 5-HT1A-Rezeptor vermittelt. Die Forscher schrieben, dass "eine zusätzliche Behandlung mit CBD während einer PAC-Chemotherapie sicher und wirksam bei der Vorbeugung oder Abschwächung" einer Chemotherapie-induzierten Neuropathie sein könnte.
Institut für Pharmazeutische Wissenschaften, Fakultät für Pharmazie, Tempel-Universität, Philadelphia, USA.
Ward SJ, et al. Br J Pharmacol, 4. Oktober 2013 [im Druck]
Wissenschaft/Tier — Die positiven Wirkungen von Sport auf das Gedächtnis werden mindestens zum Teil durch den CB1-Rezeptor vermittelt
Es ist bekannt, dass Sport positive Wirkungen auf die kognitive Leistung hat. In Experimenten mit Mäusen, die eine Woche lang ein Tretmühlen-Training durchführten, verbesserte sich das Gedächtnis, und diese Wirkungen waren von einer erhöhten CB1-Rezeptor-Aktivierung abhängig.
Institut für Biologische Wissenschaften, Universidade Federal de Minas Gerais, Belo Horizonte, Brasilien.
Ferreira-Vieira TH, et al. Hippocampus, 1. Oktober 2013 [im Druck]
Wissenschaft/Tier — Die Aktivierung des CB1-Rezeptors verstärkte die Urin-Produktion
In Studien mit Mäusen vergrößerten THC und einige andere Cannabinoide, die an den Cannabinoid-1-Rezeptor binden, die Urinproduktion.
Institut für Pharmazeutische Wissenschaften, Nordöstliche Universität, Boston, USA.
Chopda GR, et al. Eur J Pharmacol, 5. Oktober 2013 [im Druck]
Wissenschaft/Mensch — Justiz und Polizei haben keine relevante Wirkung auf den globalen illegalen Drogenmarkt
Auf der Grundlage einer umfassenden Übersicht folgerten Wissenschaftler, dass "mit wenigen Ausnahmen und trotz erhöhter Ausgaben zur Durchsetzung von Maßnahmen zur Angebotsreduzierung und zur Unterbrechung der Versorgung mit Drogen die Preise für illegale Drogen im Allgemeinen gefallen sind, während die Reinheit der Drogen seit 1990 im Allgemeinen zugenommen hat. Diese Befunde legen nahe, dass zunehmende Bemühungen zur Kontrolle des globalen illegalen Drogenmarktes durch Polizei und Justiz versagen."
Urban Health Research Initiative, BC Centre for Excellence in HIV/AIDS, Vancouver, Kanada.
Werb D, et al. BMJ Open, 2013;3(9):e003077.
Wissenschaft/Mensch — Keine relevanten Unterschiede zwischen medizinischen Cannabiskonsumenten mit einer Erlaubnis und ohne eine Erlaubnis durch die kanadische Regierung
Nach einer Umfrage mit 628 kanadischen Bürgern, die Cannabis aus medizinischen Gründen verwenden, "zeigten autorisierte und nicht autorisierte Konsumenten nur wenige relevante Unterschiede hinsichtlich Erkrankungen und Konsummuster". In Kanada gibt es mehr als 30.000 Personen mit einer Erlaubnis zur medizinischen Verwendung von Cannabis. Die meisten Patienten, die sich selbst behandeln, besitzen jedoch keine Erlaubnis.
Universität von British Columbia, Kelowna, Kanada.
Walsh Z, et al. Int J Drug Policy, 9. September 2013 [im Druck]
Welt — Der Dalai Lama unterstützt die medizinische Verwendung von Cannabis
Der Dalai Lama, der spirituelle Führer der Tibeter, der auf Einladung des früheren mexikanischen Präsidenten Vincente Fox während einer Veranstaltung sprach, erklärte, dass "eine Ausnahme" für das Rauchen von Cannabis bestehe, wenn es einen pharmazeutischen Wert hat. "Aber sonst, wenn es nur eine Sache für jemanden ist, einen verrückten Zustand zu haben, dann ist es nicht gut", erklärte er nach einer Frage nach seiner Position zur Legalisierung.