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IACM-Informationen vom 19. Juni 2010

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USA — Arzneimittelbehörde von Oregon klassifiziert Cannabis als Medikament um

In einer Pressemitteilung vom 16. Juni hat die Arzneimittelbehörde des Staates Oregon erklärt, dass sie in Übereinstimmung mit einem Gesetz vom August 2009 offiziell Marihuana von der Liste der "Klasse I der kontrollierten Substanzen" entfernt hat. Dieses Gesetz verlangte die Entfernung von Cannabis von dieser Liste von kontrollierten Substanzen, die ein "hohes Missbrauchspotenzial und keinen akzeptierten medizinischen Nutzen in den Vereinigten Staaten" besitzen.

Obwohl Oregon und 13 andere Staaten medizinische Cannabisgesetze angenommen haben, bleibt Cannabis offiziell eine Substanz der Klasse I nach den Bundesgesetzen, und die meisten Staaten lassen diesem Bundesstatus den Vorrang. Nach dem amerikanischen Betäubungsmittelgesetz von 1970 wurde Cannabis in die Klasse I der kontrollierten Substanzen eingestuft. Es wurden seither mehrere Versuche gestartet, um Cannabis auf der Bundesebene umzustufen. Neben Oregon haben vier weitere Staaten - Alaska, Iowa, Montana und Tennessee - sowie der Distrikt von Columbia Cannabis als therapeutische Substanz eingestuft. Obwohl solche Veränderungen mehr symbolischer als praktischer Natur sind, besonders in Staaten wie Oregon mit Gesetzen, die die medizinische Verwendung von Cannabis erlauben, verstärken sie das Argument, dass Cannabis einen medizinischen Wert hat.

Mehr unter:

http://egov.oregon.gov/Pharmacy/Imports/News/June2010PressReleaseMarijuana.pdf

http://safeaccessnow.org/article.php?id=6040

(Quellen: Pressemitteilung der Arzneimittelbehörde von Oregon vom 16. Juni 2010, Americans for Safe Access vom 16. Juni 2010)

Kurzmeldungen

USA — Colorado

Am 17. Juni unterzeichnete Gouverneur Bill Ritter zwei Gesetze, die die medizinische Verwendung von Cannabis regulieren. Eines der Gesetze schafft strenge Regeln für Verteilungsstellen von Cannabis. Es verlangt, dass Verteilungsstellen sowohl auf der staatlichen als auch auf der örtlichen Ebene lizenziert werden müssen, und es erlaubt, lokalen Behörden Verteilungsstellen und groß angelegte Cannabisanbau-Anlagen in ihren Gemeinden zu verbieten. Das andere Gesetz verlangt, dass Ärzte eine vollständige Einschätzung der Krankengeschichte des Patienten vornehmen und mit dem Patienten über die Erkrankung sprechen, deretwegen er Cannabis verwenden möchte, bevor der Arzt die Verwendung von Cannabis empfiehlt. Der Arzt muss zudem zur Weiterbehandlung bereit sein. Im Jahr 2000 verabschiedeten die Wähler von Colorado ein Gesetz zur Legalisierung der medizinischen Verwendung von Cannabis. (Quelle: Denver Post vom 7. Juni 2010)

Wissenschaft — Dermale Applikation

An der Universität von Kentucky (USA) wurden die Möglichkeiten der transdermalen und intranasalen Gabe von Cannabidiol (CBD) an Ratten und Meerschweinchen untersucht. CBD wurde innerhalb von zehn Minuten mit einer Bioverfügbarkeit von 34 bis 46 Prozent absorbiert. Die durchschnittliche Steady-State-Plasmakonzentration von CBD bei Meerschweinchen betrug nach transdermaler Applikation mit einem Gel 6,3 ng/ml, was im Durchschnitt nach 15,5 Stunden erreicht wurde. (Quelle: Paudel KS, et al. Drug Dev Ind Pharm, 14. Juni 2010 [im Druck])

Wissenschaft — Postoperative Schmerzen

Nach tierexperimenteller Forschung an der medizinischen Fakultät von New Hampshire (USA) wird die Endocannabinoid-Signalgebung mittels Cannabinoidrezeptoren benötigt, um die Hypersensibilität und die entzündungsfördernde Signalgebung in Astrozyten nach einer chirurgischen Verletzung zu begrenzen. Die Autoren schlugen vor, dass "therapeutische Strategien, die die Endocannabinoid-Signalgebung verstärken sollen, verhindern könnten, dass Patienten anhaltende oder chronische Schmerzzustände nach Operationen entwickeln". (Quelle:.Alkaitis MS, et al. PLoS One 2010;5(5):e10891.)